Mittwoch, 5. Juni 2013


Sonntag, 2.Juni 2013


Crazy Norwegains


Dicker Nebel liegt über dem RV Park und es ist unangenehm kalt. Heizung an ( 2.Juni ?) und ein warmes Kaffee helfen uns auf die Beine. Zum Glück hat HR.gestern Abend unsere Utensilien schon fahrtüchtig verpackt, sodass der Abreise nichts mehr im Wege steht. Zurück auf der 101er bläst  uns heute ein sturmmässiger Wind entgegen. Hansruedi muss tüchtig seine Oberarme einsetzen um die Lenkung des Chruzlis im Griff zu haben. Zu alle dem haben wir direkten Gegenwind. Da auch dieser Küstenabschnitt mit Berg-,und Talfahrten bestückt ist, wird unser Vehikel ganz schön gefordert. Der Wind schafft es denn auch bald den restlichen Nebel zu verblasen, und wir haben wieder freie Sicht auf den Pazifik.
Beim Cape Sebastiane State Scenic Corridor zwingt uns der Anblick des Strandes zu einem ersten Stopp. Obwohl vom Winde verweht, steigen wir hinunter zum Strand, wo feiner, fast staubähnlicher Sand liegt.Vom Wind und Wasser hart gepresst. Schon bald sind wir sandgestrahlt ! Hansruedi schafft es einmal mehr einen tollen Fund zu ergattern. Einen "Sanddollar"  Das ist eine flache Muschel mit einer Zeichnung eines Seesternes auf der Oberseite und auf der Rückseite mit filligranen Adern versehen.Wunderschön.




 
 
Das Schwemmholz liegt hier wie einbetoniert.
Schnell sind wir überall mit Sand beladen, und es juckt und zwickt an allen Enden.Weiter geht die Fahrt.An dieser Küste könnte man nach jeder Kurve wieder anhalten und neue Bilder von der herrlichen Landschaft speichern. Einfach eine Wucht!
 
Im wahrsten Sinne,- ein Gold Beach !
 
Nach zwei weitern Stopps, macht uns der noch stärker aufkommende Wind arg zu schaffen, leichtes Sausen im Kopf und Müdigkeit. Kurz vor Port Orford  sticht uns das Wirtshaus vom "Crazy Norwegains" ins Auge, vielmehr die Tafel mit der Menuekarte.
Ich könnte mir gut eine Portion Fish und Chips vorstellen, meint mein Allerliebster, und Du ?
Natürlich kann auch ich mir dies jederzeit vorstellen!
So parken wir und treten ein in die gemütliche Holzstube, wo Bilder und Utensillien von Norwegen aufhangen.Ich fühle mich sofort wie zu Hause. Beim Namen Anderson wird mir selbstverständlich auch warm ums Herz. Die junge Frau die uns bedient, spreche ich vor lauter Heimatgefühle gleich auf Norwegisch an. Die macht grosse Augen und versteht kein Wort.Sprechen sie denn kein Norwegisch? Oh nein, niemand hier, gibt sie mir zur Antwort. Naja!
Wir bekommen ein Krabbensuppe als Vorspeise und nachfolgend eben Fish und Chips.
Während wir aufs Essen warten, sprechen uns die Tischnachbarn an. Sind sie hier um Ferien zu machen, die Frage. Wir berichten den Beiden, ein Ehepaar aus der Gegend, was wir hier treiben. Oh, willkommen im Club, wir lieben das Campen und unterwegs zu sein ebenfalls.Woher wir kommen und wohin wir wollen usw. alles wollen die Beide wissen. Schliesslich lassen sie uns unser Essen geniessen und verabschieden sich. Wir sind begeistert von dem schmackhaften Fisch und schwelgen im siebten Himmel. Gut genährt, erholt und aufgewärmt, begleichen wir unsere Schuld und verlassen den "Crazy Norwegains".
 Schnell noch die Blasen entleeren und dann, ab die Post!
Doch weit gefehlt, neben dem Chruzli unterhalten sich unsere Tischnachbarn von zuvor mit einem Herrn, der sein Auto neben unserem parkiert hat. Die Frau berichtet dem Herrn wer wir sind und woher wir kommen. Dürfen wir vielleicht einen Blick in ihr entzückendes Wohnmobile werfen, die anschliessende Frage von Linnelle, die sich nun bei mir mit Namen vorstellt. Warum nicht, und schon steht sie in unserer Stube, voll des Lobes und völlig begeistert. Hanny come on, you have to see that! Ruft sie ihren Göttergaten .Dino,  wie er sich vorstellt,  kommt gleich in Begleitung von Clint,der Dritte im Bunde. Nun geht die Fragerei endgültig los, denn Dino ist, wie es sich anhört auch ein Bastler und liebt die Gesellschaft von Gleichgesinnten. Die Männer interessieren sich , wie könnte es anders sein, für den Motor und das Drumherum.Linnelle sieht sich das Innenleben genauer an.So geht das gut eine halbe Stunde und wir Beide fragen uns ob wir einen Preis ausmachen sollen, im Falle Dino und Linnelle unser Chruzli gleich kaufen wollen.
Aber nein, dieses ist mitlerweilen unbezahlbar geworden und Gold wert!
Bei der zweiten Verabschiedung bekommen wir eine Einladung für die Ùbernachtung. Sie hätten einen wunderbaren Camping bei sich zu Hause, wir sind herzlich eingeladen, sofern wir in der Gegend bleiben wollen. Die Telefonnummer und die Adresse bekommen wird auch geliefert. Ihr müsst euch nicht jetzt entscheiden, wir sind zu Hause am Abend , ihr seit jederzeit willkommen.So gehen die Beiden schliesslich von Dannen und wir sind einmal mehr von der Spontanität und Lockerheit der Leute hier überrascht.
Wir fahren in die Old Town von Bandon, wo wir einen Rundgang durch die Gallerien und Shops machen, denn auf der Strasse wird man immer noch verblasen! Ein kleines Nickerchen und dann beschliessen wir die Beiden aufzusuchen. Eine Gratisnacht ist ja auch nicht schlecht. Wir programmieren unseren GPS der uns zu den Beiden führen soll. Unweit nach der Ausfahrt aus dem Städtchen, auf der 101er sollen wir links abbiegen in die Fahy Rd. meint unser GPS. Eine schmale, asphaltierte Strasse durch dichten Tannenwald lässt uns rätseln, ob hier wirklich noch jemand wohnt. Doch, oha da steht plötzlich ein Briefkasten am Strassenrand und dahinter eine Einfahrt. Wirklich, ein

kleines,verwitteretes Haus umgeben mit einem lauschig angelegten Park.Dino und Linnelle sind überglücklich dass wir den Weg zu ihnen gefunden haben und sie heissen uns herzlich willkommen.In der kleinen gemütlichen Stube hat Dino bereits das Cheminée eingefeuert. Linnelle will noch ein Essen zubereiten, doch wir lehnen ab, denn wir sind noch gesättigt vom Mittag. So berichten wir gegenseitig aus unserem Leben, bis uns schliesslich regelmässiges Gähnen in die Federn treibt.
Eine sagenhafte Stille, hier draussen im Wald, und der Gewinn neuer Freunde, wiegt uns in einen wunderbaren Schlaf.
 
 

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