Sonntag, 30. Juni 2013


Freitag,28.Juni 2013


Noch einmal Wyoming

In der Nacht kühlte es zum Glück erstaunlich ab, sodass wir doch einigermassen Schlaf fanden. Vor der Weiterfahrt schnell noch mit Karin telefonieren.Das Skype funtioniert, im Gegensatz zum amerikanischen Telefon.Wir sind glücklich und beruhigt zu hören dass es Karin gut geht. So,nun wollen wir uns aber auf die Räder machen, bevor es wieder heiss wird. Ca.130  Meilen ostwärts auf der Interstate 80 bis zur Abzweigung auf die 130er, die laut unserer Karte sehenswert sein soll.Hier auf der Interstate ist einiges los und  wir sind nicht alleine auf der Strasse.Die riesigen Trucks rasen im Schnellzugtempo an uns vorbei und es heisst, aufgepasst! Nach einer Kaffeepause und fast drei Stunden Fahrt erreichen wir die 130er.Anfänglich noch Steppenlandschaft, beginnt es allmählich grün zu werden.Bei Saratoga schliesslich sind saftige Weiden, Bäche und vereinzelte Birkenwälder, die das Landschaftsbild prägen.Am Horizont bereits einige hohe Berge. Wir Beide finden es richtiggehend erholsam, vorallem das Grün der Wiesen und Wälder.Der Camping hier liegt ziemlich abseits, sodass wir noch weiterfahren.Wir erreichen Riverside, ein kleiner Ort.


Hier, plötzlich entdecke ich das Lazy Acres, ein RV Park unter hohen Pappeln und an einem River.Stopp, befehle ich Hansruedi. Hier übernachten wir.


Das kleine, heimelige Office wirkt einladend.Wir kommen nicht dazu auszusteigen, schon werden wir von einem Herrn freundlich begrüsst.Natürlich bombadiert uns dieser mit vielen Fragen und befiehlt, uns in das Gästebuch einzuschreiben, bevor wir es vergessen. Ein Stellplatz gleich neben dem Office weist er uns zu. Ich erkunde gleich einmal die "Restrooms und Showers ", wunderbar, sehr sauber und gemütlich. Die Räumlichkeiten sind in einem kleinen Blockhäuschen untergebracht und rustikal mit Holz gebaut.




Irgendwie strahlt dieser Ort eine besondere Atmosphäre aus, denn wir Beide fühlen uns gleich puddelwohl.Nach dem wir uns installiert haben, besuchen wir an der Hauptstrasse den Saloon und genehmigen uns ein Bier.Die Bardame erklärt uns, dass der Ort gerademal 52 Einwohner zähle.Um die Jahrhunderwende gab es hier Kupfermienen und es lebten fast 9000 Leute in der Region. Doch als alles Kupfer ausgebeutet war, verliessen die Menschen die Gegend wieder.Der Ort mit seinem Saloon und einem Caféhaus liegt an einer beliebten Motorradstrecke, sodass doch reger Betrieb herrscht im Saloon. Gemütlich lege ich mich anschliessend in den Liegestuhl, derweilen Hansruedi die Gegend auskundschaftet und begeistert zurückkehrt.







Beim Nachtessen im Freien werden wir von Moskitos arg angegriffen, sodass es nicht mehr gemütlich ist.Bevor wir zum Schlummerdrunk in die Bar gehen, genehmigen wir uns eine Dusche zur Abkühlung.Auch hier auf fast 2200 Metern Höhe ist es noch über 30°C abends um 8.00 Uhr. Eher seltene Wärme, wie uns zwei einheimische Damen auf unserem Abendspaziergang erklären. Rundum zufrieden und glücklich legen wir uns beim Einnachten in die Federn. Kein Laut ist mehr zu hören und ein wunderbarer Sternenhimmel breitet sich über uns aus.



Donnerstag,27.Juni 2013


Immer gerade................aus !!



Die Tracks in Marbelton starten schon sehr früh ihre Motoren, sodass die Stille der Nacht ein Ende hat. Na ja, so machen wir uns eben auch auf den Weg. Nicht so schlimm, denn es wird sowieso ein langweiliger Fahrtag werden. Bevor wir diesen Prärieort verlassen, bekommt unser Chruzli eine Dusche, in einer super Waschanlage, welche wir auf dem Spaziergang gestern Abend ausmachen konnten.Tüchtig schrubbt Hansruedi unser Häuschen mit dem hierzulande üblichen rosaroten Schaum. Bald schon glänzt unser Goldschatz wie neu!!! Mittlerweilen ist es halb zehn geworden, was uns bewegt noch beim Bäcker vorbeizuschauen. Kaum sind wir ausgestiegen, strahlt unser Bäckermeister aus dem Thekenfenster.Ist denn das Brot schon fertig gebacken ? meine Frage. Ja, ja ich habe Sauerteigbrot, sie können probieren.Schon streckt er uns zwei Stücke entgegen. Das Brot schmeckt fein, nur die Farbe lässt zu wünschen übrig, bleich wie ein Käse! Ich bestelle ein Brot, das ca.700 Gramm wiegt und  $ 3.50 kostet.Wiederum ergibt sich ein längeres Gespräch. Schliesslich zeigt er uns seine Errungenschaft: einen Van, Jahrgang 1997 mit 35`000 Km, der aussieht wie neu, für den er $2`000 bezahlte. Seine Nachbarin hat ihm das Auto verkauft. Er strahlt, weiter zeigt er uns einen kleinen Wohnwagen, den er gerade ummodelt zu einem Pizzawagen. Er erwähnt  noch dass er einen Freund hat, der in die Schweiz ausgewandert ist.Dieser lebt in Fribourg und arbeitet als Anwalt für den Bahnhersteller Bombardier. Wie die Welt doch klein ist.! Langsam versuchen wir uns zu verabschieden, was nicht so einfach ist, denn der Bäcker ist kaum zu bremsen mit erzählen. Schlussendlich kommen wir von ihm los. Winkend steht er am Strassenrand als wir davonrollen.
Auf der 189er stechen wir hinein in die Wüstenlandschaft Wyomings. Links und rechts der Strasse, nichts als weite Flächen mit Steppengras. Ab und zu ein,oder zwei Hirsche am Strassenrand.
Interessant auch, von Zeit zu Zeit sehen wir ausgetrocknete Tümpels, wo eine Salzkruste zurück bleibt
.Nach 48 Meilen Fahrt,so etwas ähnliches wie eine Ortschaft, eine Häuseransammlung,vielleicht 15 an der Zahl.Gleich nach dem Dorf die erste, wirkliche Kurve auf der 189er, wau, da heisst es aufgepasst!
Entlang dem Pontendle Reservoir, einem Stausee führt die Strasse weiter gegen Süden. Die einzige Abwechslung hier, wiederum die vielen Silos und Pumpen in der Landschaft.So fahren wir doch eine ganze Weile, Nach gut 150 Km ändert sich die Landschaft, es liegen plötzlich kleinere bis grössere Steinhügel, von rosa und gelblicher Farbe, vor uns.
Wir nähern uns der Interstate 80. Auf diese fahren wir kurz vor Green River auf , und  siehe da ,vor uns liegt eine imposante Canyonlandschaft.
Die heissen Temperaturen machen uns Beiden arg zu schaffen, so dass wir beschliessen den KOA Camping in Rock Springs aufzusuchen. Doch zuvor lenkt uns unser GPS noch zu einem Autopart, der angeblich Fiatersatzteile haben soll. Ein freundliche junge Verkäuferin macht sich auf die Suche nach einer passenden Gummimanschette, doch leider ohne Erfolg.Nach einem Telefonat, schickt sie uns in eine Partnerfirma. Auch hier nichts.Gleich nebenan ein weiterer Autoersatzteil-Laden. Hier bemüht sich ein Herr uns zu helfen. Schliesslich gibt er uns eine Adresse, die wir aufsuchen sollen. Wir finden dank unserem GPS schnell diese Werkstatt. Ein Eldorado von alten Volkswagen und vielem "Grümpel", würde ich dies bezeichnen. Doch der ältere Mechaniker hier, ist sehr freundlich und schaut unter das Chruzli. Bis Montag könne er so ein Teil  aus Portland besorgen.Hansruedi zögert, sodass sich der Herr im "Grümpel" auf die Suche macht.Verschiedene Stücke bringt er ans Tageslicht, aber keines will so richtig passen.Nach hinundher diskutieren, wollen wir hier nicht bis Montag warten,sondern uns dann in Denver schlau machen.
Nun suchen wir den Camping auf, ein wahres Paradies!!! Oh, nein, zwischen der Interstate und einer Reihe Òlsilos an der prallen Sonne mit Sicht auf den Steincanyon, scheis............!
Es ist zwischenzeitlich gerademal 39°C im Chruzli! Wir Beide nehmen einen Schwumm im Pool und anschliessend eine erfrischende kalte Dusche. Zum Glück sind wir Beide ziemlich müde und die Nacht nicht  mehr weit, sodass wir die Türe schliessen und die Vorhänge ziehen. Augen zu und durch!!!!
 
 

Samstag, 29. Juni 2013



Mittwoch,26. Juni 2013

Durchquerung Wyoming


Wir verlassen heute Signal Mountain am Jackson Lake und fahren durch die schöne Hochebene des Grand Teton NP.

In Moose, dem Südeingang des Parkes suchen wir das Postoffice auf , um uns noch mit Marken einzudecken. Eine kleine Poststelle mit freundlicher Bedienung. Danach fahren wir über die 89er in den Wintersportort Jackson, ein weiteres Sankt Moritz in Wyoming.



 Um uns einwenig in Bewegung zu halten, spazieren wir durch den Nobelort und "gängele" in den Shops. Ich kaufe mir hier einen wunderbaren Halbschuh im Westernstil,eine nummerierte Ausgabe! Ein wahrer Luxus, jedoch ein typisches Souvenir aus dem Wilden Westen.

Hier  lassen wir uns für einmal kein Steak oder Burger mit Frites servieren, sondern ein scharfes Thay - Curry. Das schmeckt herrlich. Beide haben wir heute nicht so recht Lust, diese Gegend zu verlassen.Doch wir wollen ja bald einmal Regula in Denver besuchen, deshalb steuern wir weiter Richtung Süden.Zuerst auf der 189er, anschliessend auf der 191er, durch ein grünes Tal . Wie schon so oft hier in Amerika, wechselt auch hier die Gegend von einem Augenblick zum Andern.Plötzlich fahren wir auf einer öden, weiten Fläche., wo noch ab und zu Hirsche zu sehen sind, sonst aber kaum ein Auto oder Sonstiges.

Ùberall in der Landschaft stehen Pumpen und Silos. Wir nehmen mal an, dass hier nach Òl oder Gas gegraben wird,wir wissen es nicht.Schliesslich erreichen wir am späteren Nachmittag , die einzige Ortschaft in der Prärie, Marbelton. Nicht gerade ein schöner Anblick, überall Silos, Pumpen , grosse Trucks und dazwischen einige Mobilhomes und Häuser.Einen RV Park können wir hier ausmachen und beschliessen die langweilige Fahrt durch die Wüste zu beenden.Nachdem wir uns gestärkt haben, spazieren wir auf der Mainstreet, die von einer Tankstelle mit Subway-Imbissecke, einigen Bürogebäuden, einem Autopart -Laden und einer Bäckerei gesäumt ist. Das rote, kleine Holzhaus des Bäckeres zieht uns an, und wir wollen mal schauen was es hier gibt. In einem Anschlagskasten hängt eine Speisekarte mit italienischen Menues. Daneben öffnet sich sofort das Fenster der Ausgabetheke und ein Herr erkundigt sich , was wir denn bestellen möchten. Leider Nichts, meine Antwort.Ich erkundige mich bei diesem Herrn ob er italienische Abstammung habe, dass er hier draussen in dieser Prärie eine Art Pizzeria mit Bäckerei führe. Nein, seine Antwort, sein Angestellter sei ein Brasilianer mit italienischen Wurzeln.Dieser kommt auch zum Fenster und will wissen woher wir denn kommen. Es ergibt sich ein längeres Gespräch mit den Beiden, woraus wir entnehmen, dass Marbelton die Òlkompanie beherberge, welche in der weiten Umgebung nach Òl pumpe. Leider wandern aber immer mehr Leute ab, da die Arbeit auf den Òlfeldern abnehme. Ich erkundige mich, ob er denn mit dieser Bäckerei seinen Lebensunterhalt verdienen könne? Natürlich nicht, meint er, Jeder von uns hier im Dorf hat mindestens zwei bis drei Jobs. Er sei mit 42 Jahren von Miami hierhergezogen, von einer Millionencity in das Provinznest mit knapp 700 Einwohnern. Obwohl das Leben hart sei hier, er möchte nicht mehr zurück nach Florida. So bekommen wir von den Beiden Männern einen kleinen Einblick in das Leben eines Präriebewohners. Ich erkundige mich noch, ob er Morgen frisches Brot backe. Ja Donnerstags ist sein Backtag, so gegen zehn Uhr sei das Brot zu haben. Wir wünschen den Beiden einen schönen Abend und ziehen uns zurück zum Schlafen.

Freitag, 28. Juni 2013


Dienstag,25.Juni 2013


Grand Teton National Park

Die Ruhe im hier im Wald ist wunderbar, entsprechend schlafe wir gut. In der Nacht hat es geregnet und heute Morgen überziehen Wolken den Himmel. Was aber die Temperaturen anbelangt, so sind wir hoch zufrieden, denn das Thermometer steigt bereits am Vormittag über 10°C.Wir beschliessen mit unserem Chruzli an den Jenny Lake zu fahren, um von dort aus eine Wanderung zu machen. Den Trailhaid erreichen wir bereits um halb zehn, wo noch jede Menge Parkmöglichkeiten sind.Vom South Jenny Lake Visitor Center umrunden wir auf dem Wanderweg das südliche Ufer des Sees. Leicht ansteigend folgen wir durch lichten Wald dem Weg und können zwischen den Felsen Murmeltiere beobachten.


 


Nach gut 1.5 Meilen erreichen wir die Abzweigung die uns zu den Hidden Wasserfällen führt. Ùber gut 100 Meter Höhe stürzt hier das Wasser über die Felsen.Weiter steigen wir auf zum Inspiration Point, wo wir eine wunderbare Aussicht geniessen können.Heimatliche Gefühle erwachen in mir.
 

Wir steigen hoch und runter durch dichten Tannenwald, wo wir schliesslich das West Boat Dock am See erreichen. Hansruedi ist wegen seiner Erkältung doch noch geschwächt. So beschliessen wir mit dem Shuttleboat über den See zurückzufahren.
 
Drüben angekommen gönnen wir uns einen Lunch und machen uns im Visitor Center noch schlau, über den Grand Teton National Park.
 
Der Grand-Teton-Nationalpark liegt im Westen von Wyoming südlich des Yellowstone-Nationalparks. Er hat seinen Namen von der Teton-Kette, die sich in Nord/Süd-Richtung durch den Park zieht. Östlich der Berge liegt die weite Ebene mit dem Namen Jackson Hole und der große Bergsee Jackson Lake, außerdem die kleineren Seen Leigh Lake und Jenny Lake.
Als erster Weißer dürfte John Colter um 1808 diese Gegend zu Gesicht bekommen haben. Der Name der Berge kommt vom französischen Wort für Brust und bezieht sich auf deren Form. Die Gegend wurde am 26. Februar 1929 zum Nationalpark erklärt.

 

Glücklich und zufrieden, dass wir hier in dieser herrlichen Bergwelt bei angenehmen Wetter diese Wanderung machen konnten, kehren wir in den Waldcamping am Signal Mountain zurück. Kaum sind wir fertig mit dem Nachtessen, geht ein Gewitter los über dem Camp.
 
 
 

Montag,24.Juni 2013


Yellowstone auf ein Weiteres


Heute packen wir unsere Sachen zusammen und wollen für ein weiteres Mal in den Park fahren. Wo wir die Nacht verbringen, wissen wir noch nicht. Ùber den Craig Pass, 2500 Meter über Meer soll uns die heutige Fahrt in den südlichen Teil des National Parkes führen. Anfangs fahren wir wiederum durch Jungwald, bis schliesslich der Anstieg über den Pass kommt, wo doch dichter, hoher Tannenwald die Strasse säumt. Hier dürfen wir einen stolzen Hirsch, mit einem stattlichen Geweih,  am Strassenrand beobachten.

 Ansonsten gibt es nicht viel Abwechslung auf der Fahrt, bis wir das West Thumb Geysir Basin erreichen, das am Yellowstone Lake liegt.

Wir besichtigen auch dieses Basin, wo einige kleine Dampflöcher und zwei, drei Geysirkrater im See liegen. Hier ist allgemein nicht mehr so viel Aktivität in der Erde wie bei den andern Geysir Basins.



 Ein kurzer Rundgang, bei dem sich der Himmel wieder bewölkt, und wir kehren zum Chruzli zurück.Wir fahren kurz nach Grant Village um den Campground auszumachen. Doch dieser ist "Full"! So entscheiden wir, uns über den Südeingang aus dem Yellowstone Park zu verabschieden.Wie durften drei wunderbare Tage hier in Gottes Wunderwelt verbringen, das war schön.


So rollen wir dem nächsten National Park entgegen, dem Grand Teton, der ja auch ganz toll sein soll, wie uns verschiedenen Amis berichteten.


 Am Jackson Lake bietet sich uns ein traumhaftes Bild. Blühende Wiesen, ein friedlicher, blauer Bergsee mit einer mächtigen Bergkulisse.Der Grand Teton und seine Kumpanen, die Höhen von 13`000 Fuss und mehr haben, sind noch Schnee bedeckt.
Im Colter Bay soll es einen Camping mit Strom geben.Hansruedi beansprucht diesen Luxus, weil unser Chruzli bei Frost Probleme macht mit starten. Hansruedi unterstützt das Starten des Motors jeweils mit unserem elektrischen Heizofen um den Diesel etwas vorzuwärmen.Deshalb Strombedarf!
Aber auch hier gibt es keinen freien Platz mehr.Doch die Damen im Office bemühen sich, uns bei der Suche nach einem Nachtlager, zu unterstützten. Dank ihrer Hilfe werden wir in Signal Mountain fündig. Ein lauschiger Waldcamping mit Seeanstoss und Strom.Wunderbar.


 Am späteren Nachmittag sind wir eingerichtet und erkunden auf einem Spaziergang das Seeufer und die Umgebung. Unter freiem Himmel geniessen wir am Lagerfeuer unsere Mahlzeit.Anschliessend genehmigen wir uns in der Bar, bei der naheliegenden Lodge einen Drink.Die Lodge ist wohl gut belegt mit Berggängern, Fischer und Kanuten, denn die Bar,wie das Restaurant sind gut besucht.
So wird es für heute einmal etwas später bis wir ins Bett kommen.


Sonntag,23.Juni 2013


Yellowstone National Park

Hydrothermale Erscheinungen


Ein Blick aus dem Fenster bestätigt mir, dass sich meine Körpertemperatur nicht irrt. Die Autoscheiben unseres Nachbarn sind gefrohren. Aber die Sonne lacht bereits vom blauen Himmel.Mein Hansli ist auch bereits wach und liegt eingemummelt unter seiner Decke. Wer von uns Beiden springt aus den Federn um die Heizung zu starten? Es ist wohl an mir, denn ich will ja möglichst bald aufstehen.
Gegen acht Uhr ist es gemütlich warm im WoMo. Die Heizung wie die Sonne haben ihren Dienst geleistet. Mein Allerliebster ist aufgestanden und erklärt, dass es ihm doch besser gehe heute. Ich starte das Internet um das Wetter im Yellowstone zu prüfen. Gar nicht übel, leichte Bewölkung, aber es soll wärmer werden.Mit dieser poitiven Info bereichert, machen wir uns ganz schnell auf in den Park. Heute wollen wir uns die weltberühmten Geysiere anschauen.Wiederum fahren wir bis Madison, wo wir aber heute südwärts Richtung Old Faithful abbiegen. Durch wiederum viel Jungwald und abgebrannte Waldstücke, steigt die Strasse stetig an. Gestern habe ich übrigens in einer Infobroschüre gelesen, dass Feuer ein natürlicher Teil des Òkosystems ist. Die Vegetation hier hat sich an Feuer angepasst und ist in einigen Fällen sogar abhängig davon. Feuer fördert einen vielfältigen Lebensraum:Oberholz in Wäldern wird zerstört,verschiedenen Planzenarten können sich ausbreiten und der Baumbestand dehnt sich nicht auf Weidefläche aus.

Wir fahren aus dem Wald heraus auf eine Hochebene, wo wir es überall dampfen sehen. Ùber eine Brücke biegen wir ab auf diese Ebene, denn HR. hat einen Bison gesehen, den er sich näher anschauen will. Vorbei an einer Dampfspalte gelangen wir auf einen Parkplatz, der von einer Herde Bisons belagert wird.Mutterkühe mit Jungen.


Zurück auf der Haupstrasse erreichen wir schon bald das Lower Geyser Basin, wo wir Halt machen um uns das Dampfen der Erde genauer anzuschauen. Der Lesetag gestern, hat mir auch einige Aufklärung über die hydrothermalen Erscheinungen gegeben.So habe ich Folgendes gelesen:
Es hat Heisse Quellen, davon gibt es am meisten im Park.Sie treten auf unterschiedlichtste Art und Weise in Erscheinung - von schäumenden kochenden Quellen mit bräunlich gefärbtem Wasser bis hin zu klaren ruhigen Pools mit einer unfassbaren Tiefe.

Weier finden sich Schlammtöpfe, säurehaltign Erscheinungen mit einer beschränkten Wasserzufuhr.Aussehen und Aktivität hängen von der Jahreszeit und den Niederschlägen ab.
Travertin-Terrassen finden sich bei den Mammoth Hot Springs, wo aufgrund der Interaktion zwischen Wasser und Kalkstein kreideweisse Travertine entstanden sind.
Schliesslich Geysire, diese sind heisse Quellen mit unterirdischen Wasserreservoirs, die über einen Kanal mit der Oberfläche verbunden sind.Durch Verengungen im Kanal kann der heisse Wasserdampf, der eine Temperatur von über 93°C erreichen kann, nicht ungehindert austreten.
Fumarole oder Dampfspalten sind die heissesten hydrothermalen Erscheinungen im Park, die bei kaltem Wetter leichter zu sehen sind.

Beim Lower Geyser Basin sehen wir Schlammtöpfe, wie Fumarole und Geysire.Ùber Holzstege durchwandern wir die sprudelnde Erde und lassen uns zeitweise vom aufssteigenden Dampf, der schweflig riecht, einhüllen. Ein eigenartiges Gefühl, zu wissen, dass hier die Erde sich öffnet und uns sein Inneres offenbahrt.Die Farbenvielfalt in und rund um die Töpfe ist eine wahre Pracht.
`Nach gut einer Stunde Staunen, geht unsere Fahrt weiter zum Old Faithful Inn. Ein wunderbarer Holzbau, wo ein Hotel, Souvenirshops, Restaurants und Bars untergebracht sind. Uns erwartet ein riesiger Parkplatz, der aber zum Glück noch fast leer ist.Als erstes durchstöbern wir einen Shop, wo wir aber über einen Bildschirm informiert werden, dass der grösste Geysir, nämlich Old Faithful, in gut einer Viertelstunde aktiv sein wird.Wir Beide machen uns bei einer jungen Verkäuferin schlau, wo sich dieser Geysir denn finden lässt.Ein kurzer Fussweg, direkt hinter dem Hotel, führt uns zur Austrittstelle dieses Geysirs. In guter Entfernung des Loches, sind in einem Kreis, Sitzbänke angeordnet, die es den Leuten ermöglicht, dem Schauspiel bequem beizuwohnen.

Bei unserm Eintreffen, sind alle Plätze mehr oder weniger belegt. Wir finden aber einen tollen Stehplatz, wo niemand uns vor die Kamera stehen kann und das Licht ideal ist.
Pünktlich um 11.10 Uhr, wie vorhergesagt, spritzt der Old Faithful seine Wasserfontäne aus dem Loch.Zuerst nur unwesentlich, doch plötzlich steigt das Wasser ca.20 Meter hoch, nach meiner Einschätzung. Eine mächtig Dampfwolke begleitet das Wasser über der Erdoberfläche.Ein unglaubliches Phänomen!

 Der ganze Spuk dauert vielleicht 5-7 Minuten, dann kehrt wieder Ruhe ein beim weisslichen, runden Kraterloch.
Auch hier führen verschiedenen Holzstege, die sogenannten Bordwalks, über die riesige Fläche des Upper Geyser Basin.Während vier Stunden durchqueren wir dieses Basin und bestaunen die verschiedenen Naturwunder. Wir sind genau richtig unterwegs, denn auf der Rundwanderung können wir den Ausbruch von weiteren Geysiren beobachten. So zum Beispiel den Riverside Geysir. der an einem Bachufer aus einem Kraterbecken auch ca. 10 Meter hoch spritz. Herrlich diesem Schauspiel zuzusehen.


 Der Grotto Geysir, ein ganz Spezieller, was seine Form anbelangt, beginnt ebenfalls in unserer Anwesenheit zu dampfen und sprudeln.

Ein weiterer Geysir lässt es sich nicht nehmen, und spritz die anwesenden Bewunderer voll mit seiner Wasserfontäne. Kameralinsen und Brillengläser sind voll bespritz nach dieser Aktion. Wau!

Man könnnte einen ganzen Tag verweilen um diese Naturschauspiele zu geniessen.Wir machen uns aber, wie gesagt nach vierstündigem Rundgang, doch recht müde auf den Rückweg. Wir wollen uns noch das Old Faithful Inn Haus von innen anschauen.

Dabei ergattern wir uns je ein T-Shirt, im Partnerlook.
Tief beeindruckt von diesem Tag, lassen wir uns im Chruzli wieder aus dem Yellowstonepark fahren. Auf der Fahrt, die doch nahezu eine Stunde dauert, sehen wir noch einige Hirsche.In West Yellowstone kaufen wir Lebensmittel ein und spazieren noch durch die Gassen um zu erfahren, was hier alles angeboten wird. Das Ùbliche, wie in andern Touristenorten.
Petrus hat uns heute direkt verwöhnt, denn wir hatten den ganzen Tag Sonnenschein und es war angenehm warm. Ein paradiesischer Tag, mit Einblick in die Tiefe ( Hölle) der Erde!