Freitag, 30. August 2013



Montag/ Dienstag 26./27. August 2013



Toronto


Frisch und munter .......hahahaha.....! nehmen wir den heutigen Tag in Angriff. Leider liefert uns Petrus keinen Sonnenschein, sonder schwarze, dicke Wolken, die am Himmel hangen. Ausgerüstet mit Regenschutz, suchen wir die Bushaltestelle auf, die nur unweit des Campings liegt. Die Linie Nr.35/36 fährt uns zum Yorkdale Mall, von wo wir mit der Subway die Innenstadt von Toronto erreichen. Der Fahrpreis des Buses überrascht uns arg, $ 10.70 pro Person, hin und zurück, bei einer Fahrtzeit von gut 15 Minuten.Zum Glück ist die Subway etwas günstiger! Nach gut einer Stunde Fahrt kommen wir im Untergrung bei der Union Station in Toronto an. Durch lange Gänge, bestückt mit allen möglichen Geschäftern, finden wir schliesslich in die wunderschöne Haupthalle der Union Station und den Ausgang.
 Zur Zeit wird diese im grossen Stil renoviert und umgebaut. Eine imense Baustelle! Als wir endlich ins Freie treten, regnet es in Strömen. Auf der Frontstreet bewegen wir uns ersteinmal Richtung Yonge Street, die Hauptstrasse durch die Downtown.
 Staunen ist wiederum angesagt, denn die Hochhäuser sind einfach unglaublich und wir bekommen erneut das Gefühl, ein Zwerg zu sein.



 Bald schon merken wir, dass dieses Toronto eine multikulturelle Stadt ist, wo , so glaube ich, alles mögliche an Völkergruppen dieser Erde zu finden sind. So hört man dementsprechend viele verschiedene Sprachen und besonders interessant natürlich, die Bekleidungen. Da spaziert der gut gedresste Bankier in Begleitung eines Models mit High-heels und Miniroch, neben der Inderin in ihrem traditionelen Sahri und dem total verkommenen Hypie an uns vorbei. Dann wieder mollige bis dicke Frauen in Hotpants( Speckgurt!) und Flipflops. Gut gestylte junge Männer und Frauen aller Hautfarben, daneben leicht bekleidete, sexy Girls und coole Boys. Schwarze, Gelbe, Weisse Hautfarbe, alles ist vertreten hier auf den Strassen von Toronto. Ein herrliches und friedliches Bild das sich uns hier bietet.
Der Regen macht uns leicht zu schaffen, so dass wir beschliessen, in den Untergrund der Downtown abzusteigen. Der PATH, wie der grösste Untergrundshoppingkomplex der Welt sich nennt. Auch hier heisst es für uns Beide ersteinmal "Staunen,staunen und nochmals staunen!" Wir zwei "Landeier" können kaum begreifen, was wir hier zu Gesicht bekommen.Super moderne Einkaufshäuser mit allen Angeboten was der Mensch glaubt zu brauchen.




 In Marmor gekleidete Wege von einem Geschäft zum Andern. Fitnessstudios, Arztpraxen, Tanzstudios, Institute aller Art, Gallerien, Banken und jede Menge von Foodmeilen, mit Menueangeboten ebenfalls aus aller Welt. Einfach alles findet sich hier unter den Strassen von Torontos Hochhäusern. Als wir endlich unsere Mäuler vor lauter Staunen wieder schliessen können, durchstöbern wir das eine oder andere Geschäft um uns mit dem Angebot und den Preisen vertraut zu machen. Wie könnte es anders sein, wunderbare Ware mit guter Qualität und stattlichen Preisen!
Im Nu vergeht der Nachmittag hier unten im Untergrund.Nach einer Lunchpause stechen wir über Rolltreppen und edlen Gängen wieder ans Tageslicht. Wir bestaunen weiter die Architektur der Glashallen, Stahlkonstruktionen und Betonbauten.













 Mit dem Tram fahren wir zum Chinatown. Immer wieder eine Art Kulturschock, wenn man eintaucht in die eigene Welt der Chinesen.Besonders eigenartig, die verschiedenen Gerüche die aus den kleinen, vollgestopften Geschäftern ausströmen. Die bunten Beschilderungen und Bemahlungen der Häuser und die asiatische Bakgroundmusik,die auf die Strassen tönt, lassen dich vollends nach China abtauchen.


Als Petrus gerade wiedereinmal beschliesst die Wolken zu entleeren, suchen wir das Innere eines Gemüse/Fisch,und Fleischhändlers auf. Intensiver Fischgeruch registriert mein Hirn mit leichtem Unwohlsein. Ich versuche mich abzulenken, indem ich das riesige Sortiment studiere. Da schwimmen lebendige Krebse im Aquarium, daneben krabbeln Schildkröten im Sandkasten. Von Schnecken über Froschschenkels bis hin zu Aalen und allen möglichen Fischsorten, liegt hier alles in der Auslage, einfach unglaublich. Auch die Gemüseabteilung wirkt auf uns Europäer eher eigenartig. Fein säuberlich werden die Kräuter und Gemüse aufgetischt.




Was mir aber sehr positiv ins Auge sticht sind die günstigen Preise, so etwa, kostet hier ein Pfund Crevetten lediglich $ 3.50, wo wir doch vorhin im PATH dasselbe für gut das Vierfache gesehen haben.Meine Magennerven werden arg strapaziert und ich bin heilfroh, als es endlich aufhört zu regnen und wir wieder ins Freie treten können. Wir schlendern gemütllich zurück durch das Chinatown wo noch viele kleine Geschäfter unser Interesse wecken. Schliesslich erreichen wir wieder die Yonge Street, wo wir uns nach einer Post durchfragen. Ein Postbote, der gerade aus einem Hochhaus kommt, erklärt uns den Weg. Doch schlussendlich fragt er uns, ob wir gleich mitfahren wollen. Dürfen wir denn dies, meine Frage? Wir sollen es einfach nicht weiter erzählen, mein der" Pösteler"! So werden wir mit einem kanadischen, rot-blauen Postauto zur nächsten Post in der Adelaidestreet gefahren.Wir bedanken uns herzlich und der freundliche Postbote wünscht uns weiterhin viel Spass in Toronto.Auch die Post in Kanada hat ihre stolzen Preise im Gegensatz zur amerikanischen, stellen wir beim Kauf von Marken fest.
Mittlerweilen ist es Abend. Nach einigem Suchen finden wir schliesslich zurück zur U-bahnstation, wo wir uns todmüde in den Zug setzen. Eine freudige Ùberraschung erwartet uns auf dem Camping, die lauten Nachbarn sind abgezogen. "Freude herrscht!"


Dienstag

Erneut fahren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt. Heute Morgen bin ich aufnahmefähiger als gestern, somit fällt mir das Strassenchaos, das in die Stadt führt auf. Ein unglaubliches Strassennetz, zum Teil liegen bis 24 Spuren nebeneinander,und auf allen rollen tausende von Autos nebeneinander her. Wir Beide sind froh, können wir uns im Bus zurücklehnen und unsere Nerven schonen.











Zurück in der Stadt, beschliessen wir , uns den CN Tower näher anzuschauen. Petrus schenkt uns heute besseres Wetter, leichter Dunst liegt noch über der Stadt, aber die Sonne drückt bereits die ersten Sonnenstrahlen durch. Wir kaufen uns ein Ticket, für eine Fahrt in den Himmel. Der CN Tower war lange Zeit der höchste Turm der Welt, bis der Scheich von Dubai beschloss, sich ein Denkmal zu setzen.




Der CN Tower [siːˈɛn ˌtaʊəɹ] (Canadian National Tower) in der südlichen Innenstadt Torontos ist ein 553 Meter hoher Fernsehturm und Wahrzeichen der Stadt. Er war von 1975 bis 2009 der höchste Fernsehturm der Welt. Gleichzeitig war er von 1975 bis 2007, als der Burj Khalifa eine Höhe von 555,30 Metern erreichte, das höchste freistehende und nicht abgespannte Bauwerk der Erde.[1] Er dient der Telekommunikation und der Verbreitung von über 30 Fernseh- und Rundfunkprogrammen.
Die Bauzeit des Fernsehturms betrug nur 40 Monate, was, besonders für damalige Verhältnisse, eine ungewöhnliche Bauleistung darstellte. Der Turm wurde zur Verbesserung der Funkübertragung errichtet und sollte ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Heute ist er touristischer Hauptanziehungspunkt der kanadischen Metropole und verzeichnet mit seinen verschiedenen Ebenen, Aussichtsplattformen und dem Drehrestaurant jährlich bis zu zwei Millionen Besucher.
Der in der Fachwelt architektonisch als gelungen angesehene Turm[2] entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Symbol mit nationaler Bedeutung für Kanada und wurde 1995 von der American Society of Civil Engineers in die Liste der Sieben Wunder der modernen Welt aufgenommen. Seit seiner Fertigstellung war er oftmals Schauplatz für spektakuläre Stunts und Rekordleistungen.

Auf geht`s also in schwindeleregende Höhe. In Windeseile erreichen wir die erste Plattform. Ein prächtiger Ausblick auf die Stadt bietet sich von hier oben.



 Ein Stück Glasboden, steigert das Erlebniss und lässt die 360Meter, die man hier über der Erde steht, zu einer prikelnden Wahrnehmung werden.





Ganz waghalsige Besucher, lassen sich hier anseilen und laufen auf einem Skywalk ohne Scheiben oder Gitter, im Freien rund um die Plattform.










Wir Beide fahren mit dem Lift auf die nächste Plattform die 490 Meter über dem Erdboden liegt. Hier oben bekommt man einen Eindruck, wie es aus der Vogelperspektive aussieht. So ist es doch eigenartig, die landenden Flugzeuge von obenherab zu beobachten.Eine ganze Weile geniessen wir die Aussicht, bevor wir uns wieder auf die Erde zurück bringen lassen.


Die Waterfront ist unser nächstes Ziel. Wir schlendern hier dem Wasser entlang durch Hafenanlagen und Markthallen.


















Auf dem Rückweg finden wir das älteste Postbüro von Toronto, das immer noch betrieben wird.















 Bei der jungen Frau erkundigen wir uns nach alten Poststempeln. Vier an der Zahl legt sie uns zur Auswahl vor.Ich lasse mir von jedem einen Abdruck machen und beschliesse, den Fingers eine Karte von hier zu schreiben. Hansruedi bekommt einen Stempel in seinen Pass.








Zurück im Centrum, steigen wir ein weiteres Mal in den Untergrund. Wie überall, gäbe es nun viele Veranstaltungen zu besuchen.Wir Beide beschränken uns auf Besichtigungen. Eine weitere, quirlige, interessante Stadt durften wieder kennenlernen. Glücklich und zufrieden nehmen wir am frühen Abend Abschied von Toronto


Sonntag,25.August 2013


Lustig ist das Zigeunerleben!



Den heutigen Sonntag wollen wir nur nützen um uns einen Camping zu suchen, der uns ermöglicht, die Downtown Toronto mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen.So fahren wir ersteinmal zu einem Supermarkt um uns mit frischen Lebensmitteln einzudecken.Ein Tim Horton-Café bietet uns das nötige WiFi um uns im Internet über die Campings von Toronto schlau zu machen. Wir entscheiden uns für den Indian Line Campground, der laut Net und Reiseführer, am nächsten bei der Downtown liegt. So machen wir uns nach dem Mittag auf der 401er auf in den Nordwesten von Toronto, genauer nach Brampton. Hier in einem lauschigen Park liegt der Camping. Wir wählen einen Platz, etwas entfernt dem Eingang und der Strasse, um der Geräuschkulisse etwas auzuweichen.Bereits beim Einrichten, bemerken wir, dass unsere Nachbarn, eine Hyppiefamilie mit Kindern und im Zelt, wohl nicht die ruhigsten Gäste sind. Was solls, denke ich, wir wollen ja Toronto besuchen, somit sind wir den ganzen Tag abwesend. Den restlichen Nachmittag verbringen wir heute mit Erkunden des Parkes, wo wir feststellen, dass es mit der Sauberkeit der Einrichtungen auch nicht vom Besten bestellt ist. Ùberhaupt bekommen wir den Eindruck, dass die kanadischen Camper kleine Chaoten sind. Man hinterlässt den Stellplatz mit all seinem Unrat, sprich Blechdosen, Aluschalen, Papier, Zigarettenstummel usw. Irgend jemand wird es dann schon wegräumen! Selbst die Sanitäreinrichtungen werden nur oberflächlich gereinigt. Weiter lässt jeder nach Lust und Laune seine Musikbox auf Lautstärke laufen. Dieser Platz empfinden wir, nach nun mehr neun Monaten Campingplatzleben, das wir führen, als die schlechteste Wahl auf dieser Reise. Aller guten( schlechten) Dinge sind drei, sagt man, hier jedoch häufen sich die Ereignisse. Unsere Nachbarn machen es sich zu später Stunde an einem Lagerfeuer bequem und werden mit jeder Dose Bier, die sie zu sich nehmen, lauter und lauter. Selbst der einsetzende Regen bringt sie nicht vom Feuer weg und zum Schweigen. Vorallem die Frauen, mit ihren "krächzenden "Stimmen belästigen die Nachtruhe. Sie lassen nicht locker bis morgens um halb drei Uhr.
"Freude herrscht,lustig ist das Zigeunerleben!!"

Donnerstag, 29. August 2013



Samstag,24.August 2013


Waterloo Ontario

Noch ein letztes Mal "zmörgele" wir mit Martin und Annermarie. Die Beiden geben uns den Rat nicht direkt nach Toronto zu fahren, sondern uns den FarmersMarket von Waterloo anzusehen. Das sei ein riesiger Markt, besonders auch deshalb, weil man dort viele Mennoniten antreffe. Kitchener/Waterloo und Umgebung ist die Mennonitenhochburg in Kanada. Das hört sich interessant an. In Wallenstein gäbe es ein TanteEmmaLaden, der von Mennoniten geführt werde, den lohne es auch, sich anzusehen, empfehlen uns die Beiden.
Wir verabschieden uns in Listowel/Molesworth von den lieben Zahnd`s und steuern auf der 86er nach Waterloo.
In diesem Wallenstein machen wir schliesslich Halt und begegnen auf der Strasse bereits einigen, typischen Pferdekutschen dieser Völkergruppe.
Speziell auffallend sind die Kleider der Frauen und Männer.

Wir besuchen schliesslich den TanteEmmaLaden, der von einigen Frauen geführt wird. Hier ist wirklich alles zu haben.Im Offenverkauf bekommt man von Mehl, Kaffee,Gewürzen über Fleischware zum Käse alles was das tägliche Leben erfordert.Weiter wird hier Stoff am Meter verkauft und die dazu gehörigen Utensilien, wie Faden, Knöpfe,Reisverschlüsse, Nadeln und Saumbänder usw.Die typischen Kopfbedeckungen, wie Hauben und Hüte und Schuhe findet man ebenfalls.Viele Werkzeuge und kleinere Maschinen.Schliesslich auch allerlei Geschirr und Besteck. Wir Beide staunen nur so und werden dabei freundlich von einer Verkäuferin nach unserem Dialekt gefragt. Als sie hört, dass wir deutsch sprechen, nimmt sie auch ihren Dialekt hervor. Die Mennoniten pflegen nämlich noch die deutsche Sprache, aber es hört sich wie schwäbisch an. Jedenfalls verstehe ich diese Frau nur schlecht, ich habe den Eindruck, dass es sich anhört wie Elsässisch, nur dass neben den deutschen Wörtern, noch englische dazwischen gesprochen werden.Wir unterhalten uns schliesslich noch mit der Chefin des Ladens, die uns erklärt, dass ihre Abstammung auch schweizerisch sei.Sie bittet uns, uns noch in ihr Gästebuch einzutragen.Danach verabschiedet sie uns herzlich und hofft, dass sie uns vielleicht in den Strassen der Schweiz einmal trifft!


Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab. Als Täufer sind die Mennoniten geschichtlich eng mit den Hutterern und Amischen verbunden.
Verfolgungen in Europa führten bis ins 20. Jahrhundert immer wieder zur Auswanderung von Mennoniten und anderen Täufern. Heute sind die Mennoniten weltweit verbreitet.


In Waterloo angekommen, ist der riesige Parkplatz und die Strassenränder bereits voll von Autos. Wir haben aber das Glück, dass wir bei den vielen Pferdetransportern neben Stallungen einen Platz zu- gewiesen bekommen. Hier bekommen wir gleich viele Mennoniten zu Gesicht. Denn heute Samstag werden Pferde versteigert, die, wie es scheint, zu Hauf von den Mennoniten gezüchtet werden. Auf einer Wiese neben den Stallungen, werden die Trabpferde den interessierten Käufern vorgeführt.


Wir Beide beobachten eine Weile die Pferdevorführung. Schliesslich vernehmen wir aus den Stallungen ein komisches Gebrummel. Das wollen wir uns näher anschauen. Die Stallungen sind aber für das Publikum nur vom Eingangstor aus einzusehen. Im Innern ist nun die Versteigerung der Pferde im Gang. Interessant zu hören, wie der Herr die Preise in einem monotonen Gebrummel und in rasendem Tempo vor sich her schreit.





Der Pferdehandel ist ausschliesslich Männerangelegenheit. Bereits kleine Jungs nehmen ernsthaft an der Auktion teil. Mit zufriedenen Mienen schreiten die Käufer und Verkäufer schliesslich aus den Stallungen.


 Für uns Beide eine spannendes Ereigniss, dies so hautnah erfahren zu können. Danach wenden wir uns dem Farmersmarkt zu.Ein buntes Treiben, wo man wiederum alles kaufen oder handeln kann. Alles mögliche für Völkergruppierungen trifft man hier. Selbstverständlich mangelt es hier auch nicht an Marktständen, die für das leibliche Wohl sorgen. Wie überall auf der Welt, wird auch hier tüchtig gegessen und getrunken!
Wir kaufen uns ein Brot, ein Stück Wurst und Himbeeren. Schliesslich genehmigen wir uns eine Bratwurst mit Pommesfrites, super gesund !!!! Aber es schmeckt herrlich!



Mit diesen Markteindrücken verlassen wir am späteren Nachmittag Waterloo um uns nach einem Nachtplatz umzusehen. An der 401 in der Nähe von Milton finden wir einen Koa Campground. Leider etwas laut, denn er liegt direkt an der Autobahn.Aber für eine Nacht geht es. Leider funktioniert das WiFi auch wieder nicht. Annemarie hat wohl recht, wenn sie den canadischen Anbieter nicht lobenwert findet. So verbringen wir den Abend mit Lesen. Mein Tagebuch ist langsam lückenhaft, was mich nicht gerade aufstellt, sondern eher stresst. Ich merke nämlich, dass mein Gedächtniss Mühe hat die Tagesereignisse die länger zurück liegen, abzurufen. Man wird eben nicht jünger!!!


Freitag,23.August 2013

Stratford Ontario       



Stratford [ˌstɹætfəɹd] ist eine Stadt im Südwesten von Ontario, Kanada am Avon. Fluss und Stadt wurden nach Stratford-upon-Avon in England und dem dortigen Fluss Avon benannt. 2001 hatte Stratford 29.676 Einwohner

Theater

Stratford hat mehrere Theater, das bekannteste ist das Stratford Festival-Theater, das Stücke von Shakespeare aufführt. Es kommen viele Touristen nach Stratford, um eine solche Aufführung zu sehen. Einige berühmte Schauspieler sind bereits in Stratford aufgetreten; es wird gerne gesagt, wer nicht einmal in Stratford aufgetreten ist, sei kein echter nordamerikanischer Schauspieler

Bekannte Persönlichkeiten





Um acht Uhr ist Frühstück angesagt bei Zahnd`s, denn die Beiden haben heute bei Freunden eine Arbeit angenommen. Wir Beide wollen uns das Städtchen Stradford ansehen, welches dank seinem Theaterfestival im Sommer zu einer Touristenattraktion geworden ist. Annemarie und Martin laden uns ein, eine weitere Nacht bei ihnen zu verbringen. Erfreut nehmen wir die Einladung an und erklären den Beiden, dass wir heute Abend das Nachtessen zubereiten werden. So trennen sich unsere Wege gegen halb neun Uhr. Auf der Provinzstrasse rollen wir durch die Gegend nach Stradford.  Ein fein herausgeputztes Städtchen erwartet uns. Wir parken unser Chruzli am Ufer des Avonflusses und spazieren erst einmal dem Wasser entlang zum Shakspearean Garden. 


Eine wunderbare Parkanlage mit bunten Blumen und Sträuchern. Grosse Ahornbäume und riesige Trauerweiden beschatten den Park. Am Uferweg entlang stehen alte Häuser mit lauschigen Gärten. Eine Idylle sondergleichen, es wirkt wie eine grosse Theaterkulisse.  Wir überqueren den Fluss um in das Städtchen zu spazieren. 

Auch hier, die Hauptstrasse und seine Geschäfter sind renoviert und fein rausgeputzt. In einem Café gönnen wir uns einen Capuccino mit einem frischen Scone. Bereits um die Mittagszeit herrscht reger Touristenaufmarsch. Es wird flaniert, eingekauft, und so wie wir Beide, eingekehrt um zu „käffele“ oder um sich mit einem Lunch zu stärken.
Nachdem wir uns gründlich das Städtchen angesehen haben, fröhnt Hansruedi sein Hobby in einem riesigen "Allerleiladen". Da bekommt man ihn fast nicht mehr raus, alles muss genau angesehen, gedreht und gewendet werden. Man könnte ja etwas finden das man sammeln könnte!!!! Ich verliere oft die Geduld beim Warten, was mich ziemlich nervt.
Schliesslich schaffe ich es doch noch ihn aus dem Geschäft zu locken um uns dem Nachtessen zu widmen, welches wir den Zahnd `s versprochen haben. 
Gegen halb sechs finden wir uns wieder bei den lieben Freunden ein. Wiederum geniessen wir Vier einen gemütlichen Abend. Annemarie berichtet uns, dass der Gemischtenchor, wo sie mitsingt, im vergangenen Jahr das Nordamerikanisch/schweizerische Sängerfest organisiert hätten. Eine gewaltige Organisation, die aber riesig Spass gemacht hätte. Eigens dafür wurde ein Singbuch hergestellt. Annemarie war beauftragt für alle Lieder die nötigen Bewilligungen einzuholen. Ich bekomme den Eindruck, dass es Annemarie riesig Freude bereitet hatte, da mitzuhelfen. Schliesslich war der Aufwand gekrönt, von einem voll, ausverkauften Theater. 
Hansruedi gräbt schliesslich noch ein altes Singbuch aus im Chruzli, das er den Beiden vorlegt. So verbringen wir diesen Abend mit Gesangsdiskussionen und einigen Gesangseinlagen von Annemarie und Hansruedi.
Wir sind glücklich, dass wir die Beiden kennengelernt habe und einen Einblick in ihr Leben nehmen durften. 
Euch Beiden herzlichen Dank für die Gastfreundschaft und wir hoffen doch euch in der Schweiz oder irgendwo in der Welt bald wieder zu treffen.





Donnerstag,22.August 2013

Besuch in Listowel                   


Der Himmel ist noch trüb und grau, nachdem es am frühen Morgen geregnet hatte. Zwischen den Bäumen ist es doch ziemlich feucht. Wir empfinden es als recht unangenehm , feuchte Ware einzupacken. Was sind wir doch für verwöhnte Camper geworden! Aber eben, in den vergangenen Wochen sind wir mehr oder weniger immer bei Sonnenschein unterwegs gewesen, einfach wunderbar. Da vergisst man schnell, dass es noch andere Wettersysteme gibt! Bis wir gefrühstückt haben, sind bald alle  Wolken verschwunden und es gibt keinen Grund zu Jammern.
Bevor wir auf der 86er nach Listowel fahren, wollen wir uns den schönen Supermarkt Sobey`s in Kincardine noch genauer anschauen. Ein herrliches Angebot , an frischem Gemüse und Früchten, wunderschön präsentiert für das Auge. Das reichhaltige Käsesortiment  erweckt auch sofort unsere Aufmerksamkeit. Käse , am Stück und nicht nur in Scheiben, aus der ganzen Welt, liegt hier in der der Auslage. Hansruedi ist begeistert von der Wurstauswahl. Wir könnten noch länger hier verweilen, doch wir werden um zwölf Uhr in Listowel erwartet.

So rollen wir landeinwärts durch Ontario. Je mehr wir uns von der Küste entfernen,  umso hügeliger wird die Gegend. Ein Landwirtschafts –Eldorado. Inmitten der Mais,-und Soyafeldern stehen doch in regelmässigen Abständen grössere oder kleinere Farmen. Grösstenteils sind diese sehr gepflegt . Die roten, oder grünen Holzhäuser und Stallungen mit den Speichern und den typischen Getreidesilos prägen hier das Landschaftsbild. Auf der Fahrt heitert sich der Himmel auf und die Sonne strahlt auf die saftig, grünen Felder. Ein friedliches Bild, die farbigen Farmen umgeben mit den grünen Feldern und ein blauer Himmel mit Schäfchenwolken. Man könnte fast meinen, dass hier in Ontario die Welt noch völlig in Ordnung ist.





Wir erreichen ziemlich pünktlich den Ort Listowel. Bereits auf der Fahrt hierhin habe ich versucht den GPS mit der Adresse von unseren lieben Freunden zu füttern, ohne Erfolg. Nun sind wir in diesem Provinzstädtchen angekommen und können nirgends eine solch hohe Hausnummer ausmachen. Schliesslich halte ich einen jungen Herrn auf, um ihn wegen der Adresse zu befragen. Er macht rechts umkehrt und bittet mich, ihm ins Büro zu folgen. Im Google gibt er die Adresse ein und druckt mir sogar einen Routenplan aus. Die hohe Nummer sei ausserhalb des Ortes, ich soll aus Listowel rausfahren, meint der Mann, und schwups,- weg war er, ehe ich mich richtig bedanken kann . Wir werden rasch fündig, doch die vielen Kindervelos und Spielzeuge rund ums Haus, lassen uns stutzig werden. Ehe wir parkieren können, erscheint eine junge Frau in der Tür und erkundigt sich scheu, was wir denn suchen. Nach einer Erklärung meiner seits , bringt mir die Frau ihr Telefon, damit ich die Zahnds anrufen kann. Nun klärt sich das Problem rasch. Wir sind auf der falschen Seite von Listowel und müssen gut 12 Km zurück fahren nach Moseworth, wo unsere lieben Freunde wohnen.

Martin erwartet uns am Strassenrand und weist uns auf den Parkplatz vor ihrem Haus. Annemarie hat sich auch zur Begrüssung vors Haus gestellt. Wir Vier sind hocherfreut uns wieder zu sehen. Die beiden Zahnd`s haben wir auf dem KOA Campground in Barstow kennengelernt, zusammen mit Renata und Karl. Abends haben wir dort gemütlich zusammen gesessen und ein Glas Wein getrunken. Die Beiden waren uns damals auf Anhieb symathisch, zumal das Reisen auch zu ihren Hobbys gehört, und man sich gegenseitig austauschen kann. So ist es gekommen, dass die Adressen ausgetauscht wurden. Irgendwie habe ich damals den Satz von Martin in meinem Hirn gespeichert, der lautet: Wenn ihr an die Niagarafälle fährt, dann ist es nur zwei Stunden bis zu uns nach Ontario! So haben mir gestern die Hirnglocken geläutet, als ich mich mit der weiteren Planung der kommenden Woche beschäftigt habe. Darum  stehen wir jetzt  hier vor der Haustüre der Beiden und freuen uns mit ihnen auf das Wiedersehen. Annemarie bittet uns in ihre gemütliche Stube, wo bereits ein schmackhaftes Mittagessen auf uns wartet. Mit einem Glas Rotwein stossen wir auf das Wiedersehen an. Natürlich gibt es eine Menge zu erzählen, so dass wir bis in den Nachmittag hinein am Tisch sitzen bleiben. Annemarie macht uns den Vorschlag, uns die nähere Umgebung, und ihre ehemalige Farm zu zeigen. Wir sind natürlich interessiert, wie ein Schweizer Ehepaar  aus Guggisberg sich sein neues Leben in Kanada eingerichtet hat. So fahren wir mit den Beiden kreuz und quer durch den Kreis Listowel. Martin und Annemarie betrieben eine Farm mit Schweinemast. Sie erklären uns, dass heute die Schweinemast nicht mehr so lukrativ sei, am besten seien die Milchfarmer bezahlt und die Rinderzüchter. Es gäbe eine stattliche Anzahl Farmer die mit ihrer Milch ganz schön reich geworden seien. Die Beiden sind vor 22 Jahren nach Kanada gekommen und haben bis im 2006 ihre Farm betrieben.
 Schliesslich haben sie diese verkauft und leben jetzt in einem kleinen Haus. In der Gegend leben unzählige Deutsche, Holländer und Schweizer. Man liest auch überall geläufige Namen wie Gerber, Rechsteiner, Mueller usw. Auf unserer Rundfahrt haben wir einmal mehr festgestellt, dass das Leben hier ohne Auto kaum möglich ist, viel zu gross sind die Distanzen zu Orten, die zur täglichen Arbeit und Verrichtung der Pflichten nötig sind. Zurück zu Hause, laden uns die Beiden ein, die Nacht bei ihnen zu verbringen, so könnten wir den Abend noch zum Plaudern nützen. Das Angebot nehmen wir dankend an. Auf der Terasse hinter dem Haus geniessen wir ein leichtes Nachtessen. Als uns die Stechmücken das Leben schwer machen, zügeln wir in die Stube. Gemeinsam sehen wir uns einige Fotos von unserer Reise an. Martin und Annemarie erkennen viele Ziele die sie auch besucht haben. Bei einem Schlummertrunk lassen wir schliesslich den Tag ausklingen.