Montag, 29. April 2013


Samstag,27.April 2013

Route 66


Eine gute Nacht liegt hinter uns, Beide haben wir gut geschlafen.Bevor wir Flagstaff verlassen will ich mir noch ein paar Sandalen kaufen.Dafür fahren wir zum Mall, wo ich auch rasch fündig werde.Eine roter ECO Schuh ist mein neues Eigentum.Gleich Nebenan erstehe ich mir zu einem Schnäpchenpreis ein Eddie Bauer T-Shirt. So nun bin ich vollends eingedeckt für die Sommersaison.
Auf der Interstate 40 fahren wir bis Seligman. Von hier weg nehmen wir die legendäre, alte, historische Route 66. Die Strasse führt durch flache Steinwüste gesäumt von Bergen. Immer schön geradeaus, eigentlich doch eher langweilig für Motorradfahrer, aus meiner Sicht gesehen. Aber die amerikanische Motorradfahrer-Philosophie ist doch eher speziell!!









Nach gut einer Stunde Fahrt gelangen wir zum berühmten 66 Treff "Hackberry".Ausgediente Tanksäulen und alte Autos umringen den Kiosk.




 Eine Horde Motorräder sind bereits parkiert.Im Shop bekommt der Töfffahrer alles was sein Herz begehrt von der Route 66. T-Shirts, Lederjacken, Mützen, Halstücher, 66 Schilder, Kleber usw. Elvis steht auch bereit und seine Musik ertönt durch den Kiosk.

Natürlich decken auch wir uns ein mit einem Schild und einem Topflappen für die Chruzliküche.




Ein Rundgang um den Hackberry - Shop zeigt uns verschiedene alte Utensilien der historischen Route 66.


 Nach einem kurzen Smaltalk mit drei Männern aus Montreal, rollen wir weiter westwärts bis Kingman, wo wir die 66 verlassen um einen Nachtstandplatz zu suchen. Auf der 68 werden wir fündig. Als erste Schweizer , laut der freundlichen Dame im Office, stellen wir unser überaus tüchtiges Chruzli zur Ùbernachtung im RV Park auf.
Ein herrliches Nachtessen vom Grill abends um halb acht, bei 28°C.rundet den Tag ab. Super, einfach herrlich!


Freitag, 26.April 2013

Petrified Forest , „Der Versteinerte Wald“
 

 

Nach einer sehr unruhigen Nacht, bringe ich Hansruedi  kaum aus dem Bett. Sein Nervenkostüm ist dünn, doch im Bett liegen zu bleiben bringt`s auch nicht. Ich zwinge ihn , sich doch eine Dusche zu gönnen und anschliessend ein feines Müesli zu essen. Wiederwillig befolgt er meinen Rat, was ihm schliesslich gut tut!

Gegen 9.00Uhr starten wir auf der Interstate 40 Richtung Ost. Die Umgebung von Flagstaff gleicht ein wenig dem Engadin. Mit den Schneebergen im Rückspiegel verlassen wir aber schon bald die lichten Wälder und fahren in eine Steppe/ Wüste hinein. Dies auf ca.2000 MüM. Eine immense, steinige , gelbe Òde, soweit das Auge reicht. Nach genau zwei Stunden Fahrt erreichen wir die Ausfahrt, die uns in den Petriefied Forest National Park bringt. Wie immer besuchen wir zuerst das Visitor Center um uns zu informieren. Freundlich werden wir von einem Rancher nach dem Befinden gefragt. Nachdem ich ihn nach Infos in deutscher Sprache gefragt habe, ruft er einer Dame. Francoise, eine ehemalige Holländerin begrüsst uns in deutscher Sprache. Praktisch, so können wir uns genauer über den Park  informieren. Heute ist der Eintritt gratis, da National Park Tag sei.

Wir fahren zum Eingang des Park, wo wir von einer strengen Rancherin darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Klauen von Steinen mit harten Strafen geahndet werde, also nichts einsammeln!!Bereits nach kurzer Fahrt glauben wir endgültig auf dem Mond angekommen zu sein. Der Blick hinaus ins Painted Dessert lässt uns rätseln, ob das wirklich wahr ist was wir da sehen, oder haben wir eine „Fata Morgana“ ?  Ein Rundkurs  von wenigen Kilometern mit verschiedenen Aussichtspunkten gibt einen Einblick, wie es ev. auf dem Mond aussieht.  







 
 
 
 Weiter geht die Fahrt in den Park hinein. Bei Meile 10 treffen wir auf den Newspaper Rock, zerbröckelte Felsstücke liegen in einer Ebene verstreut. Auf einigen dieser Brocken kann man  noch etliche Felszeichnungen( Petroglyphen) der Indianer erkennen. Kurz davor liegt das Puerco Pueblo , Ruinen einer ehemaligen Indianersiedlung.
 
 
 Unser nächstes Ziel ist die Blue Mesa, eine wiederum eigenartige, blaue Steinlandschaft. Hier hat die Landschaft durch Aufrichtung viele versteinere Holzstücke an die Oberfläche gebracht. Wie das geschah, dazu habe ich Folgendes gelesen.


 

Das trockene Hochplateau war einmal ein riesiges, von vielen Flüssen durchkreuztes  Ùberschwemmungsgebiet. Im Süden wuchsen am Rand der Zuflussgewässer hohe, stattliche, tannenähnliche Bäume. Krokodilartige Reptilien, riesige, fischfressende Amphibien und kleinere Dinosaurier lebten zwischen den mannigfaltigen Farngewächsen und anderen Pflanzen und Tieren, die uns heute nur noch als Fossilien bekannt sind. Die hohen Bäume-Farnpalmen und Nadelhölzer stürzten um und wurden von den angeschwollenen Flüssen in das Ùberschwemmungsgebiet abgetrieben, wo sie dann von Schlick, Schlamm und vulkanischer Asche bedeckt wurden. Dieser Deckmantel von Ablagerungen schnitt die Sauerstoffzufuhr ab und verlangsamte dadurch den Fäulungsvorgang. Allmählich sickerte dann silikathaltiges Grundwasser in die Baumstämme hinein und ersetzte das ursprüngliche Holzgewebe mit Silikatablagerungen. Dieser Vorgang zog sich über eine sehr lange Zeit hin; die Silikate erhärteten, und die Baumstämme blieben als versteinertes Holz zurück.

Dies alles geschah vor ungefähr 225 Millionen Jahren, im späten Trias. Danach sank der ganze Landstrich ab, wurde überschwemmt und von Frischwasserablagerungen bedeckt. Noch später hob sich das Land dann wieder, und zwar bis weit über den Meerespiegel. Diese Aufrichtung verursachte eine geologische Spannung, die Riesenstämme reissen liess. Noch später, in jüngerer geologischer Zeit trugen dann Wind und Wasser die Schichten erhärteter Sedimente, die sich mit der Zeit angesammelt hatten, wieder ab, so dass die versteinerten Baumstämme und fossilen Ùberreste von Tieren und Pflanzen heute an der Erdoberfläche blossgelegt sind.





Nach der Blue Mesa fahren wir zum Crystal Forest, wo tausende von diesen prächtigen,  farbig , versteinerten Holzstücke zu sehen sind. Ich komme nicht aus dem Staunen. Da wird mir einmal mehr bewusst, was ist doch ein Menschenleben in diesem wunderbaren Universum?
 
Wohl nur ein Milliarden Bruchteil einer Sekunde, oder ???????

Für mich ist dies hier alles ein Wunder. Hansruedi hingegen kann leider dies alles nicht so recht geniessen, die steinige Landschaft erdrückt ihn beinahe, schade.

Müde, aber beeindruckt fahre ich zurück durch die Wüste nach Flagstaff,  wieder auf den KOA Camping.

 

Samstag, 27. April 2013

Donnerstag, 25.April 2013


Reisestart

Ruhig und friedlich haben wir Beide die Nacht in unserem Chruzli verbracht. Hansruedi ist richtig gut gelaunt,was mich sehr freut. Gegen neun Uhr nehmen wir gemeinsam ein Frühstück ein. Terry erkundigt sich ob er uns noch irgendwie behilflich sein kann. Da wir am Abend zuvor bereits von einem GPS Gerät sprachen, empfiehlt er uns ein Geschäft in Prescott, das günstige Preise offeriert.Wenn wir wollten, würden sie Beide uns gerne dort hin begleiten. Wir nehmen dieses Angebot gerne an.Schon bald läuft der Motor von Chruzli und los gehts zu diesem Elektronikshop,wo wir auch schnell fündig werden. Wir kaufen ein Carmin - GPS um unsere Reise etwas zu erleichtern. Terry und Joyce lotsen uns noch zum Walmart, wo wir uns anschliessend mit Lebensmittel eindecken wollen. Nun heisst es Abschied nehmen von Terry und Joyce.Wir liegen uns in den Armen und lassen den Tränen freien Lauf.Gegenseitig tauschen wir gute Wünsche aus und hoffen natürlich auf ein Wiedersehen.Ein kleines Märchen nimmt seinen Lauf. Die Spontanität und die übergrosse Liebenswürdigkeit der Beiden ist eine unglaubliche Geschichte.Wir für uns, hoffen nur, dass wir die Möglichkeit bekommen, den Beiden in der Schweiz ähnliches zu bieten.Wirklich wahre Freunde, die uns zugespielt wurden im richtigen Moment, wohl kaum nur Zufall?
Nach dem Grosseinkauf machen wir uns auf die A89 Richtung Flagstaff.Schon bald nach Prescott steigt die 89er steil an über einen Pass. Enge Kurven und eine schmale Strasse klettern den Berg hinauf bis auf ca.2300Mü.M.Nach der Passhöhe dann eine gewaltige Aussicht auf den Oak Creek Canyon mit seinen roten Gesteinsschichten.

Nun erwartet uns eine Ùberraschung, denn die Strasse auf dieser Seite ist noch mit engeren, und mehr an der Zahl, Kurven bestückt als beim Anstieg. Hansruedis Fahrkünste werden auf Herz und Nieren getestet. Gegen den Talkessel zu führt die Strasse durch Jerome, eine ehemalige Kupfermienenstadt.Die Häuser kleben wie Schwalbennester am steilen Hang. Mit recht nennt sich die Stadt "Geisterstadt", denn die illustren Saloons und Shops der engen Strasse entlang, erinnern an Wildwestfilme.

Endlich erreichen wir die Talsohle und Hansruedi darf aufatmen, gut gemacht.
Von Cottonwood geht es weiter auf der 89 nach Sedona, Red Rock Country genannt.
Auf der Fahrt nach Sedona tauche immer grössere und rötere Gesteinsformationen auf.Ein eindrückliches Bild breitet sich vor unseren Augen aus.Sicherlich ein Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen, die wir in den verschiedenen Canyons verbringen wollen.
Nach Sedona folgen wir dem Wasser im Oak Creek Canyon. Wunderschöne Bäume die soeben mit frischem, leuchtendem Laub bewachsen sind, säumen den Fluss durch den tiefen Canyon. Eine angenehme Abwechslung zur vorher durchfahrenen Steinwüste.Am Ende des Canyons erreichen wir den Wintersportort Flagstaff. Hier suchen wir den KOA-Camping auf um die Nacht zu verbringen.
Diese anstrengende,aber sehr schöne Fahrt, die nicht so geplant war, forderten Hansruedis Nerven vollends. Eigentlich wollten wirs gemütlich angehen.




Mittwoch 24.April

Oh Du unser liebes "Chruzli"


Einigermasen gut geschlafen, holt uns der Wecker bereits um acht Uhr wieder aus den Federn. Um neun Uhr erwartet uns ein Taxi, das uns zurück bringt an den Sky Harbor Airport in Phönix. Dort besteigen wir den Shuttlebus nach Prescott, für eine zweistündige Fahrt.Wir Beide freuen uns richtig auf unser geliebtes fahrbares Häuschen, das geduldig auf uns wartete. Wir sind begeistert vom Wetter hier in Phönix, spühren wir doch nach einer langen Durststrecke wieder einmal angenehme Wärme von guten 25°C.dies bei leicht bedecktem Himmel.Je mehr wir uns Prescott nähern, je sonniger wirds, einfach wunderbar!
Am Shuttlebusterminal in Prescott werden wir schon von unseren lieben Freunden Joyce und Terry erwartet.Voller Freude und überglücklich dass wir wieder hier sind umarmen die Beiden uns und heissen uns herzlich willkommen zurück in Prescott.Noch gut eine halbe Stunde Autofahrt trennen uns vom Wiedersehen mit unserem "Chruzli".Auf der Fahrt wollen Joyce und Terry natürlich wissen was wir alles erlebt haben in der Schweiz.


Wau, schon von Weitem erblicke ich mein geliebtes Häuschen. Freudestrahlend entsteigen wir dem Auto und wollen natürlich sofort das Chruzli begrüssen. Terry hat mit grösster Sorgfalt unser Eigentum beaufsichtigt und gepflegt. Einfach toll dass wir die Beiden kennenlernen durften und ihnen die Aufsicht für unser Auto überlassen konnten.Wir öffnen erstmals alle Fenster und entpacken unsere Koffers.Joyce ruft uns zum Lunch.Zum Dank für ihren Einsatz haben wir den Beiden verschiedene Geschenke mitgebracht, die Sie mit grosser Freude entgegennehmen. Vorallem begeistert die Beiden der Bergkäse von Grindelwald und die Landjägers.Sofort wurden diese ausgepackt und mit Wonne verspeist.
Eine kleine Siesta ist angesagt für alle Vier.Danach bringen wir unser Wohnmobile auf Vordermann, Wasser auffüllen, Baterie anschliessen, WC einrichten, Kühlschrank aktivieren, usw.und sofort! Ich komme dabei so richtig in Fahrt. Und was mich natürlich freut, auch Hansruedi bekommt wieder Spass.Ich genehmige mir anschliessend eine Dusche, bevor es dann zum Dinner geht. Terry hat ein Poulet auf dem Grill, und Joyce bereitet die Beilagen. Ein wunderschöner sonniger Abend erlaubt es uns das schmackhafte Essen auf der Terasse zu geniessen. Mit Champagner begiessen wir unser Wiedersehen.


 
 
Dienstag,23.April 2013

Rückflug nach Phönix Arizona


Mit einer einmonatigen Verspätung starten wir unsere Weiterreise in den Staaten. Natürlich sind wir nach der vergangenen Durststrecke leicht nervös. Wie wird es sein für Hansruedi, dorthin zurück zu kehren wo er seinen Zwischenfall hatte ? Wie wird es mir ergehen, kann ich mich wieder aufs Reisen einstellen und sie in vollen Zügen auskosten ? Was macht unser geliebtes "Chruzli"? Fragen über Fragen.
Wir starten am frühen Morgen in Riehen mit dem Tram zum Bad Bahnhof,wo wir den Zug nach Frankfurt Flughafen besteigen. Noch müde und in Gedanken versunken verbringen wir die dreistündige Fahrt.Pünktlich treffen wir in Frankfurt ein. Dort suchen wir direkt den Checkin-Schalter auf um unser Gepäck zu verfrachten und die Bordkarten zu empfangen.Alles verläuft sehr zügig, sodass uns genügend Zeit bleibt die Shops zu durchstöbern und uns einen Lunch zu genehmigen.Pünktlich um 13,30 uhr wird zum Bording aufgerufen, und ehe wir es uns anders überlegen, sitzen wir auch schon im Flugzeug.Um 14.00 Uhr dann hebt die relativ neue Maschine ab, die uns über den grossen Teich zurück bringt nach Phönix in Arizona.Nach Apero und Mittagessen richten wir uns ein zum Schlafen. Ich setze mir die Kopfhörer auf und lasse leichte klassische Musik laufen.Um die Nacht zu simulieren lege ich mir meine Jacke über den Kopf. Doch von schlafen keine Spur.Einfach relaxen. Auch Hansruedi scheint keine Ruhe zu finden, er rutscht unruhig im Sessel hin und her. Zwischendurch verkürzen wir uns  die Reisezeit mit Fernsehen oder Solitär auf dem Display direkt am Vordersitz, oder lesen in den Zeitschriften. Ab und zu laufen wir zur Toilette und machen einige Lockerungsübungen.Das Servicepersonal ist sehr aufmerksam und versorgt uns regelmässig mit Getränken und kleinen Snaks. Nach sechs Stunden Flug werde ich schon langsam unruhig und ich muss mich öfters bewegen. Einen ereneuten Versuch zu schlafen endet auch mit Unruhe. Es wird langsam mühsam. Endlich nach elf Stunden landen wir um 18.00 Uhr Texaszeit in Housten.Wir stellen uns auf eine langwierige Zollkontrolle ein. Doch, oh Wunder- nach der obligaten Durchleuchtung , werden wir von einem Zollbeamten freundlich begrüsst und er setzt ohne langes "Wenn und Aber" einen Stempel in unsere Pässe. Wir haben wieder eine  sechsmonatige  Aufenthaltsbewilligung um in den Staaten zu verweilen. Juhui,  eine erste Hürde ist ohne Probleme genommen. Nun muss noch unser Gepäck ,durch die Kontrolle, doch auch hier werden wir aufgefordert die Koffers auf ein Band zu stellen, und - das wars denn auch schon, kurz und bündig.Super das Glück steht diesmal auf unserer Seite. Gott sei gedankt!
Während des dreistündigen Aufenhaltes in Housten setzen wir unser AmiHandy wieder in Betrieb indem wir die Prepaidkarte wieder mit Dollars füttern. Viel zu müde um zu shoppen suchen wir uns ein Plätzchen um zu relaxen. Um 20.30 Uhr ist Boarding zum Flug nach Phönix, so nehmen wir die nächsten drei Stunden Flug in Angriff. In einer kleineren Maschine, eng ineinander gepfärcht gehts los. Endlich finde ich ein wenig Schlaf, doch die Flugzeit dauert ewig, so scheint mir. Um 22.00 Uhr Arizonazeit landen wir schlussendlich in Phönix.Geschafft-puh!!!!kurz durchatmen und dann nichts wie los zum Taxistand und ins Hotel. Dort angekommen stürzen wir uns unter die Dusche und fallen todmüde, nach genau 24 Stunden Reisezeit ins Bett.