Samstag, 15. Juni 2013




Donnerstag,13.Juni 2013

Washington ade ! Columbia River ade !


Trotz heftigem Pfeifen des Windes rund um unser Häuschen, konnte ich gut und lange schlafen. Bei Anbruch des Tages um halb fünf in der Früh, bin ich kurz erwacht und habe einen Blick auf die liebliche Umgebung geworfen, bevor ich wieder die Augen schloss. Halb neun Uhr ist es als ich definitiv erwache. Mein Göttergatte schläft noch. Ein Blick durchs Fenster, zeigt mir, dass unsere sämtlichen Nachbarn bereits wieder weggefahren sind. Der Himmel lässt nicht s Gutes erahnen, dunkle Wolken kommen im Schnellzugtempo aus Westen her auf uns zu. Gemütlich, wie es sich für Pensionierte gehört, mache ich die morgendliche Toilette und ziehe mich an. Bewusst lasse ich es rumpeln, damit auch endlich Hansruedi aufwacht, was schliesslich hilft. Bis wir am Frühstück sitzen regnet es bereits, und der Wind hat nachgelassen.

Unser heutiges Ziel ist Pendleton an der 84er Interstate, wo es einen KOA Campground gibt. Es ist bereits halb elf als wir endlich unsere sieben Sachen gepackt haben und die Fahrt aufnehmen können. Gestern nach der Wanderung, hat bereits nach kurzer Fahrt die Landschaft wieder völlig geändert. Sind wir doch noch durch Wälder gefahren, so sind plötzlich wieder nur blanke Felswände beidseitig des Wassers.


Keine Bäume mehr , nur gelbes, niedriges Steppengras wächst auf den Felsen. Gleich einem Canyon werden die Wände immer höher. So zeigen sich hier auch die Columbia Hills in denen wir die Nacht verbrachten. Der Campground mit grüner, bewässerter Wiese umsäumt mit hohen Pappeln, wirkt wie eine Oase in Mitten dieser Canyonlandschaft.
 

In dieser Umgebung fahren wir auf Washingtoner Seite bis Biggs, wo wir wiederum den River überqueren um oregonseitig unser Ziel anzusteuern! Washington ade! Eine mehr oder weniger langweilige Fahrt durch das kahle Felsgebirge bis Boardman liegt vor uns. Hier verabschieden wir uns endgültig vom grossen Bach dem Columbia River und fahren weiter südöstlich auf der Interstate. Stetig steigt die Strasse leicht an und bringt uns auf eine Hochebene. Hier wird tüchtig Landwirtschaft betrieben, entsprechend ist es wieder grüner. Vorwiegend Mais und Getreide wird hier angebaut, nebenbei sind viele Rinderherden zu sehen. Nachdem wir eine ganze Weile durch die Kornkammer  Oregons gefahren sind, wechselt der Anbau auf Gemüse. Immens grosse Zwiebel-und Knoblauchfelder liegen rechts und links der Strasse. Kartoffeln sind weiter auszumachen. Schliesslich ein eigenartiges Bild, unendlich weite Flächen, die mit ein und dem selben Baum ( Greenwood, laut Plakat am Strassenrand) , angepflanzt sind. In Reih und Glied, wie mit dem Metermass gesetzt, stehen sie in der Landschaft. Als wir in die Nähe von Pendleton kommen ist wieder viel Gemüse- Beeren- und Getreideanbau zu sehen.

Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel und beschliessen als erstes eine Waschanlage für unser Chruzli aufzusuchen. Rasch werden wir fündig. Hansruedi schrubbt und spritzt und fegt eine ganze Weile unseren „Goldesel“, bis er aussieht wie neu und glänzt, eben „Goldig“! Es hat es mehr als verdient. Der ewige Wind der letzten drei  Wochen hat es arg verschmutzt.

Nach getaner Arbeit, durchstreifen wir das kleine, friedliche Städtchen. Eine Sattlerei mit wunderschönen Westernsattels im Schaufenster , erweckt unsere Aufmerksamkeit, sodass wir eintreten. Hier kann sich der Cowboy alles kaufen um sich perfekt auszurüsten. Von der Jeans über Hemd zum Gürtel mit der entsprechenden Gurtschnalle aus Silber, bis hin zu wunderschönen Lederstiefeln. Wie bereits erwähnt , natürlich einen passenden Sattel mit Zaumzeug, Lasso und Silbersporen. Nicht zu vergessen den stilechten Hut dazu. Wir Beide sind fasziniert von diesem Geschäft und den wunderschönen Lederwaren. Im Background des Shops entdecken wir die Sattlerwerkstatt, wo ein Herr an einer Reparatur eines Sattels beschäftigt ist. Er hat uns gehört und sofort in gutem Deutsch gefragt wo wir herkommen. Freudig plaudert er mit uns und wünscht uns schliesslich eine gute Weiterreise mit viel Spass. Dieser Laden lässt uns kaum mehr los, doch schliesslich ist es auch wieder der Hunger der uns voran, respektive aus dem Geschäft treibt.

Ein ruhiger, wohl der bestgepflegte KOA Campground den wir  je besucht haben, ist schnell gefunden. Eingerichtet sind wir rasch und schon bald steht ein schmackhaftes Essen auf dem Tisch. Obwohl viele Camper hier stehen, ist kaum jemand zu sehen und es ist still. Wir nützen noch das Internet um Autoersatzteile zu bestellen, damit wir in Denver unser Chruzli reparieren können. Leider schicken die Onlinehändler keine Ware in die Staaten, wie wir zu Antwort bekommen. Wir sind leicht gefrustet, doch unsere Hoffnungen steigen, als wir im Netz entdecken, dass es in Denver eine Fiatgarage gibt, die wir ansteuern werden.

 

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