Donnerstag, 29. August 2013



Samstag,24.August 2013


Waterloo Ontario

Noch ein letztes Mal "zmörgele" wir mit Martin und Annermarie. Die Beiden geben uns den Rat nicht direkt nach Toronto zu fahren, sondern uns den FarmersMarket von Waterloo anzusehen. Das sei ein riesiger Markt, besonders auch deshalb, weil man dort viele Mennoniten antreffe. Kitchener/Waterloo und Umgebung ist die Mennonitenhochburg in Kanada. Das hört sich interessant an. In Wallenstein gäbe es ein TanteEmmaLaden, der von Mennoniten geführt werde, den lohne es auch, sich anzusehen, empfehlen uns die Beiden.
Wir verabschieden uns in Listowel/Molesworth von den lieben Zahnd`s und steuern auf der 86er nach Waterloo.
In diesem Wallenstein machen wir schliesslich Halt und begegnen auf der Strasse bereits einigen, typischen Pferdekutschen dieser Völkergruppe.
Speziell auffallend sind die Kleider der Frauen und Männer.

Wir besuchen schliesslich den TanteEmmaLaden, der von einigen Frauen geführt wird. Hier ist wirklich alles zu haben.Im Offenverkauf bekommt man von Mehl, Kaffee,Gewürzen über Fleischware zum Käse alles was das tägliche Leben erfordert.Weiter wird hier Stoff am Meter verkauft und die dazu gehörigen Utensilien, wie Faden, Knöpfe,Reisverschlüsse, Nadeln und Saumbänder usw.Die typischen Kopfbedeckungen, wie Hauben und Hüte und Schuhe findet man ebenfalls.Viele Werkzeuge und kleinere Maschinen.Schliesslich auch allerlei Geschirr und Besteck. Wir Beide staunen nur so und werden dabei freundlich von einer Verkäuferin nach unserem Dialekt gefragt. Als sie hört, dass wir deutsch sprechen, nimmt sie auch ihren Dialekt hervor. Die Mennoniten pflegen nämlich noch die deutsche Sprache, aber es hört sich wie schwäbisch an. Jedenfalls verstehe ich diese Frau nur schlecht, ich habe den Eindruck, dass es sich anhört wie Elsässisch, nur dass neben den deutschen Wörtern, noch englische dazwischen gesprochen werden.Wir unterhalten uns schliesslich noch mit der Chefin des Ladens, die uns erklärt, dass ihre Abstammung auch schweizerisch sei.Sie bittet uns, uns noch in ihr Gästebuch einzutragen.Danach verabschiedet sie uns herzlich und hofft, dass sie uns vielleicht in den Strassen der Schweiz einmal trifft!


Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab. Als Täufer sind die Mennoniten geschichtlich eng mit den Hutterern und Amischen verbunden.
Verfolgungen in Europa führten bis ins 20. Jahrhundert immer wieder zur Auswanderung von Mennoniten und anderen Täufern. Heute sind die Mennoniten weltweit verbreitet.


In Waterloo angekommen, ist der riesige Parkplatz und die Strassenränder bereits voll von Autos. Wir haben aber das Glück, dass wir bei den vielen Pferdetransportern neben Stallungen einen Platz zu- gewiesen bekommen. Hier bekommen wir gleich viele Mennoniten zu Gesicht. Denn heute Samstag werden Pferde versteigert, die, wie es scheint, zu Hauf von den Mennoniten gezüchtet werden. Auf einer Wiese neben den Stallungen, werden die Trabpferde den interessierten Käufern vorgeführt.


Wir Beide beobachten eine Weile die Pferdevorführung. Schliesslich vernehmen wir aus den Stallungen ein komisches Gebrummel. Das wollen wir uns näher anschauen. Die Stallungen sind aber für das Publikum nur vom Eingangstor aus einzusehen. Im Innern ist nun die Versteigerung der Pferde im Gang. Interessant zu hören, wie der Herr die Preise in einem monotonen Gebrummel und in rasendem Tempo vor sich her schreit.





Der Pferdehandel ist ausschliesslich Männerangelegenheit. Bereits kleine Jungs nehmen ernsthaft an der Auktion teil. Mit zufriedenen Mienen schreiten die Käufer und Verkäufer schliesslich aus den Stallungen.


 Für uns Beide eine spannendes Ereigniss, dies so hautnah erfahren zu können. Danach wenden wir uns dem Farmersmarkt zu.Ein buntes Treiben, wo man wiederum alles kaufen oder handeln kann. Alles mögliche für Völkergruppierungen trifft man hier. Selbstverständlich mangelt es hier auch nicht an Marktständen, die für das leibliche Wohl sorgen. Wie überall auf der Welt, wird auch hier tüchtig gegessen und getrunken!
Wir kaufen uns ein Brot, ein Stück Wurst und Himbeeren. Schliesslich genehmigen wir uns eine Bratwurst mit Pommesfrites, super gesund !!!! Aber es schmeckt herrlich!



Mit diesen Markteindrücken verlassen wir am späteren Nachmittag Waterloo um uns nach einem Nachtplatz umzusehen. An der 401 in der Nähe von Milton finden wir einen Koa Campground. Leider etwas laut, denn er liegt direkt an der Autobahn.Aber für eine Nacht geht es. Leider funktioniert das WiFi auch wieder nicht. Annemarie hat wohl recht, wenn sie den canadischen Anbieter nicht lobenwert findet. So verbringen wir den Abend mit Lesen. Mein Tagebuch ist langsam lückenhaft, was mich nicht gerade aufstellt, sondern eher stresst. Ich merke nämlich, dass mein Gedächtniss Mühe hat die Tagesereignisse die länger zurück liegen, abzurufen. Man wird eben nicht jünger!!!

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