Freitag, 11. Januar 2013

Wilder Westen!


Mittwoch 9.Januar 2013


Eine unruhige Nacht liegt hinter uns.Petrus hat über Osttexas, Louisiana und Arkansas die Schleusen geöffnet.Eigentlich habe ich die Ùberschwemmungswarnung gestern im Internet mitbekommen, aber nicht geglaubt dass dies auch für San Antonio gelten könnte.Aber eben, was ich glaube ist nicht die Sache, von ca.22.30 uhr bis in die frühen Morgenstunden prasselten die Regentropfen unaufhörlich auf unser Dach.Ein Blick durch mein Fenster zeigte mir das Ausmass, wir stehen zwar mit unserem Chruzli leicht erhöht und nicht im Wasser , aber die Wege rundum haben sich in reissende Flussbette verwandelt.Ich lege mich zurück unter die Decke und hoffe dass der Regen bald aufhört, Schlaf finde ich aber nicht.Schliesslich wird es hell draussen und wir Beide kriechen wiederwillig unter der Decke hervor, schliesslich wollen wir heute weiter westwärts reisen.Ein Blick hinter dem Vorhang hervor durchs Fenster zeigt mir böses und ich sage zu Hansruedi, wieder einmal Glück gehabt, wir stehen noch knapp im Trocknen.Er erwiedert: kann nicht so schlimm sein!! Wenn Du meinst, ich sehe das anders, denn der Rest vom Camping bis zum Bach steht ca.50 cm.unter Wasser!Oh das kann nicht sein, meint er wieder einmal ganz trocken.Ich sehe was ich sehe, vielleicht schaust Du auch mal hin, meine Antwort.Nun öffnet er die Tür des WoMo, und oh Wunder, auch er hat das Ausmass der letzten Nacht erfasst und ist total überrascht.Wir sind doch gestern noch dem Bach entlang spaziert und jetzt dies, kaum zu glauben.

 Wir frühstücken ersteinmal.Nach gut einer Stunde lacht bereits die Sonne zwischen den Wolken hervor und wir packen unsere sieben Sachen zusammen.Auf dem Camping füllen wir unseren Wassertank und die leere Gasflasche.Die Toillette will auch auf "Vordermann" gebracht werden, denn unserer Reise führt uns jetzt in den Wilden Westen von Texas, der nicht gerade stark besiedelt ist und wir nicht so recht wissen was uns erwartet.Um ca.11.00 Uhr starten wir zum Walmart um auch noch unsere Lebensmittelvorräte aufzufüllen.
So nun sind wir gewappnet um ein paar Tage zu überleben, im Falle dass wir in der Prärie verfahren, was ich natürlich nicht hoffe.
Auf der 410 Interstate umrunden wir San Antonio um auf die 10 Richtung Westen zu gelangen.Eine gute Stunde Fahrt bis wir schliesslich diese Stadt hinter uns haben.Schon bald kommen wir in hügelige Gegend, so ähnlich wie in der Cinque Terra in Italien, auch der Baustil der Häuser mutet italienisch an.Hier wohnt wohl die wohlhabendere Bevölkerung, alles wunderschöne Wohnanlagen.Mir gefällt diese Gegend recht gut, zumal es mit den Hügeln eine willkommene Abwechslung zur Vergangenheit bringt, welche wir nur in unendlichen Flächen verbrachten.Leider hat sich in der Zwischenzeit die Sonne wieder hinter die Wolken gelegt und dem Nieselregen Platz gemacht.So fahren wir eine ganze Weile stetig leicht ansteigend und kommen schliesslich auf eine Hochebene wo dicker Nebel uns erwartet.Gruslig, aber zum Glück ist nur wenig Verkehr und wir rollen gemütlich über die Interstate 10 immer tiefer in die Prärie wo kaum mehr jemand wohnt.Nach guten 360 Km.Fahrt suchen wir uns in Ozona einen Ùbernachtungsplatz,doch der erste RV Park den wir ansteuern ist vollbesetzt.Auf dem nächsten haben wir mehr Glück, vielmehr Pech,denn der stolze Preis von 30$ ist überrissen, ohne jegliche WC,geschweige denn Duscheinrichtung, ist ein Mörtelplatz voll Wasser!Dieser Besitzer weiss um die Not der Camper, denn auf den nächsten 80 Meilen gibt es keinen Platz mehr,so nützt man die Gunst der Stunde und "zahle oder Du kannst weiter reisen"!!!!
Na ja. wir essen ein Chilli und legen uns früh zu Bett.Die Nacht war totenstille, keine Geräusche und Nichts war zu hören, wir schlafen herrlich!

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