Freitag, 11. Januar 2013

Wilder Westen 

Donnerstag 10.Januar 2013


Um sieben Uhr in der Früh treibt mich die volle Blase aus den Federn.Ich wundere mich, ob wohl meine Uhr wieder einmal nicht richtig tickt, denn es ist noch stockfinstere Nacht draussen.Aber dann überlege ich mir, dass wir ja einiges weiter westlich sind und nahe der nächsten Zeitgrenze, dies ist wohl der Grund, dass es später hell wird.Ich steige nochmals zurück ins Bett und döse noch einwenig.Hansruedi ist schliesslich derjenige der bestimmt dass es nun gilt aufzustehen.Ziemlich geschäftigt ordnet er sein Bett, öffnet die Vorhänge stellt die Heizung an und kockt schliesslich Kaffee, da bin ich aufgefordert auch in die Kleider zu schlüpfen ,denn auf unseren wenigen Quadratmetern bleibt mir keine Ruhe mehr.
Erfreulicherweise lacht schon bald die Sonne vom Himmel und unsere Weiterfahrt steht somit unter einem guten Stern.Schon bald steigt die Strasse wieder an und wir kommen richtig ins Staunen, die Prärie von Texas mit ihren eigenartigen Hügellandschaften breitet sich vor unseren Augen aus Die unendlich scheinenden Weiten, kaum hast Du eine Anhöhe erklommen siehst Du 30 Meilen voraus die Strasse, die sich durch die Gegend schlängelt.

Ich habe ab und zu den Eindruck dass ich Live in einem Winnetoufilm  bin und hinter dem nächsten Hügel eine Schar berittene Soldaten hervorkommen muss, derweilen auf einem Hügel die Indianer warten! Stillschweigend und staunend der wunderbaren Landschaft rollen wir Kilometer um Kilometer dahin. Bei einer Raststätte machen wir einen kurzen Halt.Schliesslich erreichen wir Fort Stockton, wo unser Chruzli getränkt werden will.
Kurz nach der Ausfahrt von Fort Stockton zeigt unser Tachometer, dass wir auf amerikanischem Boden  10.000 Kilometer abgerollt haben.Ich lasse die Hupe ertönen und wir Beiden singen ein Loblied auf unser tapferes "Chruzli".Auf die nächsten 10.000!!!
Kurz darauf verlassen wir die Interstate und fahren auf der Nationalstrasse 67 südwärts gegen Alpine in der Nähe vom Big Bend Nationalpark.Schnurrgerade verläuft diese Strecke.Kaum eingebogen, die nächste Ùberraschung,was sehen wir denn da ? Tiefverschneite Berge, bis in die Ebene,das ist doch nicht die Möglichkeit.Je näher wir den Bergen kommen um so mehr liegt auch am Strassenrand Schnee.

Wollten wir nicht hierher kommen um zu Wandern? In einem Reiseführer habe ich gelesen dass vom September bis April die beste Zeit sei hier im Big Bend ,und nun dies.Im Touristzenter in Alpine stoppen wir um uns zu informieren.Zwei nette Damen empfangen uns und wollen wissen was uns hierher führt.Ich erkundige mich als erstes, ob es normal sei dass hier Schnee liegt, wie aus einer Pistole antworten die Beiden miteinander mit einem ; oh nein, das ist abnormal,der Jahrhundertschnee,niemand kann sich erinnern dass je soviel Schnee gefallen sei in Alpine! Wir Beide lachen etwas ironisch, denn unsere Pläne mit wandern fallen wohl in den Schnee!!Die ältere der beiden Damen bemüht sich aber in den Park anzurufen und nach den Verhältnissen zu fragen.Die Strassen seien frei, die Trails vielleicht bis in ein paar Tagen auch wieder, man solle doch einfach anreisen.Typisch amerikanisch," locker vom Hocker"!Doch wir Beide wissen,dass es mit Sommerpneus, welche unser Chruzli trägt, nicht gerade ratsam ist in die Berge zu fahren.Wir plaudern noch eine Weile mit den Damen und verabschieden uns um einen RV Park aufzusuchen und die Nacht zu überschlafen.Auf dem Lost Alaskan Campground stellen wir unser WoMo in den Schnee aber glücklicherweise an die Sonne, die herrlich warm vom Himmel scheint.Ein toller Platz mit komfortabler Dusche und WC -Einrichtung.Seit langer Zeit gönnen wir uns ein Apero Outdoor und saugen die Wärme förmlich in uns. Prosit!

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