Samstag, 12. Januar 2013

Alpine Texas

 Freitag 11.Januar /Samstag 12.Januar 20 

 Wir haben die Nacht überschlafen und sind zum Entschluss gekommen, dass wir einen Tag länger hier in Alpine verbringen werden.Eigentlich war ja im Plan in den Big Bend Nationalpark zu fahren um dort zu Wandern, doch der gestrige Schnee motiviert uns nicht.Erstens trägt unser Chruzli keine Winterpneus und das Wetter ist wohl besser angesagt, doch es bleibt kalt und wir wollen keine gefrohrenen Strassen in den Bergen riskieren.Für mich eine weitere Enttäuschung, denn nur zu gerne hätten wir nun endlich in einem amerikanischen Nationalpark ein paar Naturtage erlebt, aber der noch nie dagewesen  Schnee, wie die Einheimischen meinen, soll uns diesen Besuch verweigern.


Der Big-Bend-Nationalpark befindet sich im Süden von Texas an der Grenze zu Mexiko. Der Rio Grande bildet einen über 1500 km langen Teil dieser Grenze zwischen Mexiko und den USA und rund ein Viertel davon bildet gleichzeitig die Grenze des Nationalparks. Der Park umfasst eine Gesamtfläche von über 3.200 Quadratkilometern und zählt damit zu den größten Nationalparks der Vereinigten Staaten.

Wüstenartige Landschaft bedecken den größten Teil der Nationalparkfläche. Auffällige Pflanzenarten dieser Landstriche sind Yuccas und verschiedene Kakteen. Ansonsten dominieren Büsche diese Gebiete. Allerdings zählen die Wüsten des Gebietes zu den feuchtesten Wüsten Nordamerikas, so dass relativ viele Tierarten hier ein auskommen finden. Typische Tierarten dieser Trockenzonen sind Halsbandpekaris, Maultierhirsche, Eselhasen und Rennkuckucks.
Da die Höhe des Parks von 500 Metern bis hinauf zu 2300 Metern reicht, gibt es eine Vielfalt an Lebensräumen und eine Vielzahl von vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. An den Berghängen der Chisos-Berge finden sich mit zunehmender Höhe Wälder aus Eichen,Kiefern und Wacholder. In diesen Wäldern halten sich noch immer einige Schwarzbären. Ihr Bestand im Park wird auf etwa 8-12 ausgewachsene Tiere geschätzt. Am Rio Grande treten darüber hinaus Flusswälder auf. Obwohl die Hauptfläche des Parks von Strauchwüsten bedeckt ist, finden sich auch savannenähnliche Bereiche, in denen Gräser dominieren. Früher machte diese Landschaftsform einen deutlich größeren Anteil des Gebietes aus.
Der Big Bend Nationalpark beherbergt immer noch Pumas und jedes Jahr werden über 150 Sichtungen durch Besucher gemeldet. Weitere typische Säuger des Parks sind Kojoten, Weißwedelhirsche, Audubon-Baumwollschwanzkaninchen, Füchse und Rotluchse. Zu den auffälligsten Vogelarten zählen die Geier. Truthahngeier bewohnen im Nationalpark verschiedene Lebensräume von den Bergen herab in die Wüsten und bis zu den Flusslandschaften des Rio Grande. Die Rabengeier verlassen dagegen selten die Umgebung des Flusses. Insgesamt kommen über 1200 Pflanzenarten und 3.600 Insektenarten im Park vor. Auch die Wirbeltiere sind mit 40 Fischarten, 11 Amphibienarten, 56 Reptilienarten, 75 Säugetierarten und 450 Vogelarten reichhaltig vertreten. Damit ist der Nationalpark der Artenreichste der gesamten USA.

 So begnüge ich mich mit lesen all der Broschüeren die uns die Damen des Touristcenters mitgegeben haben.
Die Tierwelt erleben wir auch hier auf dem Camping hautnah, so wurde Hansruedi am gestrigen frühen Abend fast von einer Eule angefolgen, die sich danach vorwitzig auf den Mast neben unserem WoMo setzte und uns von oben genau musterte.Ein wunderschönes Tier, das ich leider nur unscharf aufs Bild brachte.

Beim heutigen Spaziergang durch Alpine sehen wir ganz plötzlich in einem Garten mehrere Hirsche.Zuerst glaubten wir es seien aufgestellte Tontiere, aber oha, als sich Hansruedi aufmachte um das Ganze aus der Nähe zu begutachten, kommt die Hirschkuh im Galopp auf ihn zu.Leicht erschrocken geht er hinter einem Baum in Deckung.Ein ungewöhnliches Bild für unsere Augen.




Gestern Nachmittag hat uns der Campingwart ein für uns selsames Vorkommniss erzählt.Es käme praktisch jede Nacht ein Bär auf das Gelände des Platzes, eine kleine Sorte Bär, ich habe nicht richtig verstanden was er für eine Gattung meinte.Doch er beruhigt uns, es sei ein harmloses Tier und bis jetzt sind keine Probleme aufgetaucht desswegen
Doch wilder Westen!!!!


Wie oben erwähnt sind wir heute zu Fuss losgezogen um uns das Städtchen und seine Umgebung genauer anzuschauen.Bereits nach 10 Minuten Fussmarsch durch ein Wohnviertel, erkundigt sich eine Dame wo wir denn hinwollten bei diesem Wind.Zur Uni und dann in die Downtown erkläre ich.Sofort interveniert sie und meint, dass dies sehr,sehr weit sei zu Fuss, ich fahre euch mit meinem Auto hin zur Uni. Oh danke, aber wir möchten gerne spazieren und uns bewegen,entgegne ich.Sie können dann zurück laufen wenn sie noch mögen, aber jetzt fahre ich sie,denn das ist so.....weit, meint die Frau.Nochmals bedanke ich mich und bekräftige nochmals unser Vorhaben.Sie lächelt und wünscht uns viel Spass.Zur Uni sind wir nicht, aber es wären nicht mehr als 20Minuten zu Fuss gewesen.So,so,so weit !!!!!!
Wir erreichen trotz heftigem Wind die Stadt in ca.40 Minuten und laufen nach einem Flyer die Historic Downtown ab, wo ab und zu Häuser, die in den Jahren 1880-1900 erbaut worden sind, zu bestaunen sind.
Viele Fassaden sind mit wunderbaren Malerein bestückt, so auch dieses, das das Leben in Alpin darstellt.

Alpine ist ein herziges, Texanisches Städtchen an der Pazifik-Atlantikeisenbahnstrecke gelegen.
Wir schlendern ganze zwei Stunden durch den Ort,bevor wir wieder zurück zum RV-Park spazieren, unheimlich weit,so weit, kaum  vortstellbar für die Amis!




Schon einwenig müde,zugegeben, geniessen wir einen milden aber windigen Abend mit einem herrlichen Salat und einem Hörnligratin.

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