Montag, 9. September 2013



Donnerstag, Freitag 5./6.September 2013


Wehmut


Auch heute sind wir Beide etwas traurig oder eben etwas wehmütig. Beide wissen wir nicht so recht, wie wir mit dem baldigen Ende unserer Reise hier in Amerkia umgehen sollen. So hängt jedes beim Frühstück seinen Gedanken nach und wir schweigen uns an. Es muss weitergehen, nämlich südostwärts. So packen wir unserer Siebensachen zusammen. Auf der 45 er fahren wir aus Bellefonte heraus um im Geschäftsviertel uns noch mit frischem Gemüse und Früchten einzudecken. Eine wunderbare EinkaufsMall erwartet uns, wo auch ein Walmart zu finden ist. Hier gönne ich mir bei den Chinesen eine Fusspflege mit HotstoneMassage und lasse die Nägel neu bemalen. Dies alles für $30. toll! Während der Fusspflege geniesse ich zusätzlich eine Rückenmassage, denn ich sitzte in einem Massagesessel. Ungestört kann derweilen mein Hansli sein Hobby fröhnen, "Lädele. Die Pedicure hilft meine Laune aufzumuntern, und wie es scheint, kommt auch mein Allerliebster aufgeheitert und mit bester Laune,  angelaufen. Er berichtet mir, dass in der Compiabteilung des Walmarts die Preise des Tabletts Surface von Microsoft mit 32 GB, um $100 auf $360 gesenkt wurden.Schon lange studiert er die Preise dieser Tabletts, nun sei der Zeitpunkt reif, meint mein Hansruedi! Nach langem Hin und Her, kauft er sich schliessllich dieses Tablett.
Nun will ich mir aber noch die E-Mails ansehen, dafür fahren wir auf den Parkplatz des MCDonalds gleich über der Strasse. Wir Skypen mit Renata und Karin, was heute bestens funktioniert. Langsam nimmt der Nachmittag seinen Lauf und wir sollten uns langsam auf den Weg machen zu unserem heutigen Nachtlager am Lake Raystown.Dafür fahren wir auf der 45er durch liebliche Wald - und Feldlandschaft. Hier gibt es wiederum viele Amishbauernhöfe zu sehen.

 Nach gut einer Stunde Fahrt, sollten wir eigentlich den See erreicht haben, doch weit und breit ist kein Zugang zu diesem zu finden. Plötzlich stehen wir vor einer Bahnunterführung die nicht mehr als 8 Fuss hoch ist. Was nun, haben wir einen Hinweis übersehen? Hier kommen wir mit unserem drei Meter hohen Chruzli nicht durch. So gilt es wieder zurück auf der 45 er bis zu einer Abzweigung, wo angeschrieben ist TRUCK ROUTE 45.  Für diesen Umweg brauchen wir gut vierzig Minuten bis wir schliesslich auf der 22er doch noch an den Lake Raystown kommen. Da es bereits nach sechs Uhr ist, wäre es an der Zeit einen Camping zu finden, doch hier weist überhaupt nichts darauf hin. Schliesslich überqueren wir bei Entriken das Wasser und siehe da, plötzlich taucht im Wald ein Schild auf; Lake Raystown Resort. Ein gepflegte Anlage, in die wir hinein fahren. Ausser dem Campground gibt es Bungalows und eine Hotelanlage mit Konferenzzentrum. Vom Office aus, wo wir einchecken, hat man überhaupt keine Ahnung wo man  ist. Nur auf dem Papier ersehen wir das riesige Ausmass des Resort. So lassen wir uns eben überraschen. Gut zwei Meilen fahren wir über einen bewaldeten Hügel und wieder hinunter zum See, bis wir schliesslich unseren zugewiesenen Platz erreichen. Eine tolle Ùberraschung, wir sind nämlich im Paradis gelandet. Die bereits einsetzende Abendstimmung vollendet den Eindruck.


Von den Nachbarn, drei Männern, werden wir freundlich begrüsst. Sie wollen natürlich wieder genaueres wissen wegen unserem Fiat Ducato. Die Drei sind mit dem Zelt hier, und wollen es mit fischen versuchen. Sie sind auch des Lobes voll, und überglücklich, dass sie hierher an den See und ins Paradies gefunden hätten. Hier lässt es sich wunderbar  "faulenzen", unsere Hauptbeschäftigung während den letzten Tagen. Aber wir haben etwas unsere Motivation verloren, weil wir eben schon bald Abschied nehmen müssen. Einfacher gesagt, es tut weh!!
















Freitag


Geblendet von der Sonne erwache ich bereits um sieben Uhr. Gleich werfe ich einen Blick nach draussen, wo der See ein mystisches Bild abgibt. Das Wasser scheint zu dampfen. Gleich steigt sicherlich eine Fee aus dem See, denke ich für mich.
Einen Moment lasse ich diese Stimmung auf mich wirken, lege mich aber anschliessend nochmals aufs Ohr, denn ringsum regt sich noch keine Menschenseele, auch Hansruedi scheint noch tief in seinen Träumen zu liegen.
Gegen neun Uhr ist es aber genug, wir wollen diesen herrlichen Sonnentag nicht mit Schlafen verbringen. Direkt am Seeufer geniessen wir einen schmackhaften Brunch.



Dabei werden wir von jungen Seeadlern umkreist, die sich im Fischen üben. Zum Teil stellen sie sich noch etwas tollpatschig an, und können sich kaum noch aus dem Wasser befreien, wenn sie einen zu grossen Fisch in ihren Fängen haben, doch dann wieder gelingt ihnen ein toller Fang. Es ist ein herrlicher Anblick diese majestätischen Vögel so aus der Nähe beobachten zu können. Plötzlich rufen uns die drei Nachbarn ans Wasser. Nahe dem Ufer drehen zwei Fischschwärme ihre Kreise. Hunderte von kleinen Fischen drehen sich eng beieinander wie wild im Kreise, es sieht aus als wäre eine schwarze, grosse Blase im Wasser. Eigenartig das Verhalten dieser Fische, besonders seltsam erscheint uns, dass sie bis zu einem Meter ans Ufer kommen. Vielleicht schützen sie sich damit vor den Angriffen der Vögel ?
Mit all diesen Beobachtungen ist natürlich ganz schön viel Zeit vergangen, was uns aber überhaupt nicht reut. Später erkunden wir zu Fuss die weitere Umgebung des Campings und beschliessen eine weitere Nacht hier zu verbringen. Sonnenbaden und Lesen runden den Nachmittag ab.
Bei einem Lagerfeuer und beim Plätschern des Wassers schmeckt uns das Essen doppelt gut.Auch die Männer geniessen ihr Feuer bis spät in die Nacht hinein. Da ein kühler Wind aufkommt und wir zu schlottern beginnen, ziehen wir uns in den Schutz des Chruzlis zurück.

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