Samstag, 15. Dezember 2012


St.George Island  State Park


Mon.10.Dezember 2012

Ein penedranter Geruch weckt uns und durchs Fenster stellen wir fest, dass wieder dicker Nebel das Städtchen Perry einhüllt. Wir Beide fragen uns woher wohl dieser Gestank kommt. Industrie konnten wir am Vortag keine ausmachen, aber es muss so etwas sein. Unser heutiges Ziel steht ganz klar fest, denn wir haben auf St.George Island im State Park reserviert. Für mich ist die Luftverschmutzung fast nicht auszuhalten, deswegen packen wir zügig unser Chruzli , suchen noch das Postoffice auf  um Marken zu kaufen, und dann nichts wie los, weg von hier. Zum Glück für uns, nach ca. einer Viertelstunde Fahrt können wir wieder Frischluft einatmen. Nicht vorstellbar was in der Schweiz ablaufen würde, wenn ein ganzes Städtchen mit solch einem Gestank eingehüllt wäre ? Auch der Nebel ist wohl eine lokale Angelegenheit, denn schon bald lacht die Sonne. Wir beschliessen einen kleinen Umweg nach der Hauptstadt von Florida nach Tallahassee zu fahren. Dies, um unsere weitere Reise zu planen. Nochmals starten wir einen Versuch ein Internetzugang mit Drucker zu finden. Kurz vor der Stadt in einem Einkaufsviertel erhaschen wir wieder ein angeschriebenes Haus mit der Aufschrift : Internetcafé. Wir halten an und treten in das besagte Haus ein, doch das gleiche Bild wie am Tage zuvor, Spielsalon! Also nun haben wir gelernt, dass der Begriff; Internetcafé in Amerika ein Spielsalon ist. Die Dame am Schalter aber gibt uns den guten Rat, doch am Flughafen, der in der Nähe ist, nach einem Internetanschluss zu fragen. Ja warum eigentlich nicht, unser Weg führt ja sowieso dort vorbei. Am International Aiport von Tallahassee , ein kleiner übersichtlicher Flughafen , so inetwa wie Belp, fragen wir nach einem Internetportal, doch leider gibt’s das nicht. Eine freundliche junge Frau an einem Schalter der Delta-airline  winkt mir und erkundigt sich bei uns ob Sie uns helfen könne. Ich schildere ihr unser Anliegen, umgehend schreibt sie uns eine Wegbeschreibung zur nächsten Library auf, denn dort sei für die Bevölkerung jederzeit ein Internetzugang mit Drucker bereit. Wir bedanken uns und steuern diese Bibliothek an, die nur einige Fahrminuten entfernt liegt. Schade, die Library ist montags geschlossen. Es soll eben nicht sein, meint Hansruedi und steuert nun unser Auto auf die 319 um wieder an den Golf von Mexiko zu fahren, wo unser State Park liegt. So gegen Mittag erreichen wir die recht wilde Küste, mit weissem Sand. Viele Ferienhäuser, Pfahlbauten, schön bunt, reihen sich dem Wasser entlang, aber die meisten leer. Ùberhaupt gewinnt man hier den Eindruck, dass alles verlassen wurde und am aussterben ist. Später am Tag lese ich in einer Regionalzeitschrift von der „Forgotten coast“, so nennt es der Gouverneur des Districtes. Er schätzt dass sicherlich 70% der Hausbesitzter an dieser Küste nicht hier ansässig sind sondern nur zur Ferienzeit hierher kommen. Ich finde seine Bezeichnung passend.Zwischenzeitlich hat sich die Sonne wieder rar gemacht und graue Wolken zieren den Himmel.Bei Carrabelle finden wir eine Library die offen hat, und wir starten einen erneuten Versuch. Und siehe da, freundlich werden wir von einem Herrn empfangen und der weist uns einen Compi zu.Bei Fragen stehe er jederzeit zur Verfügung. So machen wir uns auf die Suche um unsere nähere Zukunft zu planen.Schnell werden wir fündig und wir bestellen online zwei Flugtickets, die wir auch gleich für  - .50Cents  ausdrucken können. Ein voller Erfolg am heutigen Tag. Wir Beide sind nun wieder um eine Erfahrung reicher, gratis Internet bekommt man in den USA in jeder öffentlichen Bibliothek, und ausdrucken zum Spottpreis !
Haha, wir sind schon ein bisschen - Crazzy, verrückt- meint meine bessere Hälfte, reisen in den Staaten umher und buchen noch Flugticket ! Wohin das gehen wird, verraten wir aber nicht, rätseln ist erlaubt.Erst einmal geht die Fahrt weiter auf die Insel.
Grau in grau erleben wir die Ùberfahrt zur Insel, auch hier wieder ein imposantes Brückenbauwerk!
Der Leuchtturm, heute ein Museum sticht auch nicht wirklich hervor aus den Grautönen, hingegen die lustigen  Ferienhäuser in den Dünen mit ihren farbigen Dächern .
 
 

 










Wir fahren quer, ostwärts ein schönes Stück über das Eiland mit seinen Dünen bis wir zum Eingang des State Parkes kommen.




Herzlich werden wir von den Rangern begrüsst, die haben uns wegen unserer Reservation bereits erwartet. Platzkarte und Dokus liegen schon bereit.Die Ranger zeigen uns den Weg und wünschen uns viel Vergnügen.Es klappt einfach perfekt in diesen Parks und auch hier finden wir alles fein säuberlich gepflegt vor.Die Natur hat hier Vorrang und der Mensch muss sich danach richten!
Zur Begrüssung hockt eine Waschbärenmutter mit ihren zwei Jungen auf dem Dach der Toiletten-und Duschanlage und beobachtet das Treiben im Camping. Die Tauben lassen sich von uns auch nicht beirren und spazieren fröhlich zwischen unseren Beinen hindurch.


Dienstag 11.Dezember 2012

Die langgestreckte Barriere-Insel trennt die Apalachicola Bay vom Golf von Mexiko. Westlich, nur durch den Government Cut genannten künstlichen Kanal getrennt, schließt sich die unbewohnte Little George Island an, die auch Cape St. George Island genannt wird. Die Inseln sind 48 km lang, nur 400 bis 1600 m breit und maximal 3,6 m hoch. St. George Island ist vom U.S. Highway 98 von Eastpoint über die sieben Kilometer lange Bryant G. Patton Bridge mit dem Auto erreichbar. Die Küste zum Golf von Mexiko besteht aus kilometerlangen Sandstränden.
Die Barriere-Insel schirmt das dahinter liegende Festland vor Hurrikans und tropischen Stürmen ab. Die Insel wurde schon oft von Stürmen verwüstet, jeder Sturm hat die Inselgestalt verändert.[1]


In der Nacht wurde es empfindlich kalt und ich musste eine zusätzliche Decke über mich nehmen.Und was weckt mich denn heute? Das regelmässige aufspringen der Regentropfen ertönt wie Musik die mich aus dem Schlaf holt.Oh,oh - wir wollten doch an den Strand und ev.baden, aber das ist wohl nicht der beste Gedanke heute morgen.Petrus hat Erbarmen mit uns, es hört auf zu regnen.Wir schnürren uns die Wanderschuhe an und machen uns auf einem markierten Wanderweg auf zum Strand.Zuerst führt der Weg, ein Naturlehrpfad, durch lichten Pinienwald auf sandigem Boden.



 Die Bäume werden hier angezapft zur Harzgewinnung.


 
Viele verschiedene, niedrige Pflanzen, auch schwarzer Rosmarin, wachsen hier aus dem Sand.

 
auf dem weiteren Spaziergang überqueren wir bewachsene Dünen bevor wir den Strand erreichen.Eine tolle Brise weht uns vom Meer her ins Gesicht.So weit das Auge reicht nur Wasser und Strand. Wir Beide kommen uns vor wie Robinson und sein Freitag.Ein überdachtes Picknickhaus mit Restroom (Toillette) lässt erahnen dass hier aber ein öffentlicher Strand ist und es sicherlich bei schönem Wetter belebt ist.
Wir wandern über eine Stunde dem Wasser entlang bis zum nächsten Rastplatz und lassen den Wind und die salzige Luft auf uns wirken, herrliche !

 
Der Rückweg zum Camping führt wieder an wunderbar, wildromantischen Dünen vorbei, die man hier aber nicht besteigen darf, strengsten verboten.Wo die Dünen nicht zu umgehen sind wurden spezielle Holzstege angelegt.

Zurück bei unserem Chruzli, genehmige ich mir eine herrlich warme Dusche, derweilen Hansruedi  nochmals zum Strand geht.Er bringt einen ganzen Stoss Holz mit und entfacht ein wunderschönes Lagerfeuer während ich koche.Das Feuer lockt wohl die Tierwelt an, zuerst klammert sich ein Buntspecht fest an einer Cypresse direkt neben dem Feuer, dann hüpft frisch und fröhlich ein knallroter Vogel, ein Cardinal,wie man den hier nennt, neben dem Feuer hin und her, schliesslich setzt sich ein schwarzer Vogel mit roten Streifen auf ein Stück Holz das noch kein Feuer gefangen hat.Ein Eichhörnchen natürlich springt auch von Baum zu Baum.Wir Beide sind völlig abgelenkt und mein Essen brennt beinahe an.Wunderschön die Natur so hautnah mitzuerleben.
Wie immer ist es dunkle Nacht in diesen Parks, da ja keine unnötigen Beleuchtungen eingeschaltet sind.So erscheint uns unser Lagerfeuer speziell hell und wir sitzten still davor und geniessen die Stimmung.Einmal mehr, die State Parks sind einfach wunderbar !

Keine Kommentare: