Dienstag, 18. Dezember 2012

Auf und Ab -Woche !


Mittwoch 12.Dez.-Samstag 15.Dez.2012


Die George Island verlassen wir bei strömendem Regen und entscheiden uns heute mal ein ganzes Stück westwärts zu fahren. Seit wir in den Staaten sind ist dies wohl der erste langanhaltende Regentag,was ja auch einmal sein muss.Am Mexico Beach, immer noch im Penhandel von Florida, überqueren wir die Zeitgrenze und wechseln von der Eastern-zur Centraltime, somit sind wir sieben Stunden im Rückstand zur Schweiz.Das Autofahren bei Regenwetter ist auch ziemlich anstrend, sodass wir am frühen Nachmittag Ausschau halten nach einem geeigneten Platz.Unser dickes Handbuch von Passport America kommt uns da zu Hilfe.In DeFuniak Springs werden wir an einem kleinen See fündig.Der Platz Bass Haven, mit nur 20 Plätzen erwartet uns.Die Platzwartin empfängt uns herzlich in ihrem sehr privat eingerichteten Office und zugleich Clubraum.Ein Weihnachtsbaum erleuchtet den Raum.Sie lädt uns ein diesen Raum zu nutzten nach Lust und Laune, vielleicht möchten wir fernsehen oder an der Wärme lesen.Ja, wirklich, der Raum ist geheizt, da es nicht wärmer als 10°C ist draussen.Nach einem ausgiebigen Essen nützen wir tatsächlich den Clubraum um ins Internet zu kommen, denn im Chruzli,das seit langer Zeit auch wieder einmal geheizt wird, funktioniert das Netz nicht.Als wir Beide beschäftigt sind treffen zwei junge Leute ein, durchnässt und durchfroren, denn sie sind mit dem Fahrrad unterwegs.Die Chefin offeriert den Beiden ein kleines Zimmer hinter dem Clubraum, damit sie nicht das Zelt aufzustellen hätten.Die Beiden strahlen übers ganze Gesicht und sind erleichtert.Ich erkundige mich woher sie denn kämen.Sie seien seit vier Monaten unterwegs, gestartet in Seattle und wollen noch bis Miami.Anscheinend sind die Beiden sehr müde, denn sie verschwinden schnurr-straks im Zimmer, von wo bald keine Geräusche mehr hörbar waren.Auch wir verlassen bald einmal den Raum und schlüpfen zusätzlich in einen Schlafsack unter der Decke, denn die Nacht wird wohl kalt werden.

Der Donnerstagmorgen ist umhüllt von Nebel und wie erahnt, die Innentemperatur im "Chruzli"beträgt gerademal 11°C, purrrrrrrr! Schnell die Heizung an und nichts wie los wieder unter die Decke und abwarten.Eigentlich plante ich eine ausgiebige Dusche mit Haarwäsche, denn das gemütlich,heimelige, saubere Bad wäre einladend,aber trotz Heizung entscheide ich mich dagegen.Kurz vor Mittag nehmen wir die Fahrt westwärts wieder auf und überqueren im Laufe des Nachmittages die Grenze nach Alabama.Etliche Kilometer geradeaus und durch Wälder machen die Fahrt nicht gerade spannend.Heute knacken wir die 7000km Marke die wir seit 21/2Monaten Amerika zurückgelegt haben.Auf der Umfahrung der Stadt Mobile entdecken wir einen Campground und lassen uns dort für eine Nacht nieder.Laut Beschreibung ist der Platz toll ausgerüstet, doch beim näher Hinschauen, ziemlich viele leere Versprechungen! Für eine Dusche muss ich mich leicht überwinden, kein Vergleich zu Bass Haven, doch was sein muss - muss sein! Zum Glück müssen wir hier nicht länger bleiben.

Schon wieder ist es Freitag, die Zeit rennt auch uns Beiden davon, obwohl wir mehr als genug davon haben! Die Weiterfahrt nehmen wir auf der 98 auf, die uns bald an die Grenze zum Staate Mississippi bringt.Zuvor machen wir aber einen Mittagshalt im kleinen Provinzstädtchen Lucedale, wofür wir die 98,die durch endlos scheinende Waldfläche führt, verlassen.

Ein verschlafenes Òrtchen, für uns erscheint es schon leicht im wildwest Stil.Beim spazieren auf der Mainstreet entdecken wir die Trostlosigkeit, bald jedes zweite Geschäft steht leer. Was auch auffällig ist, die offenen Häuser sind meisten Aniquitäten- oder besser gesagt Brockenhäuser.Ein Kaffeehaus und ein Schnellimbisshaus fehlen auch nicht.Ein antiker Barbershop weckt unsere Aufmerksamkeit und sogleich kommt uns der Dällenbach Kari in den Sinn.Ob er noch Verwendung findet, konnten wir nicht in Erfahrunge bringen.


Doch viel Betriebsamkeit ist nicht auszumachen.Jetzt zur Weihnachtszeit ist natürlich auch hier alles geschmückt.Der Samichlaus hat hier sogar seinen eigenen Briefkasten.



 
Hier finden sich wohl nicht viele Touristen ein und die Einwohner fahren sicherlich Meilenweit zur Arbeit, denn wir denken Arbeitsplätze sind wohl rar hier.
 
 Nach dem erholsamen und eindrücklichen Spaziergang gehts zurück zur 98, die uns bis Columbia in Mississippi bringt.Auch dies ein kleines Provinzstädtchen.Umrundet von einem Fluss, beinahe wie Bern. Ausserhalb an diesem Wasser finden wir einen gepflegten Platz für die kommende Nachtruhe.  Wir werden  herzlich von einer .Dame begrüsst, die uns erklärt, dass sie nicht die Chefin sei, sich aber auf die Suche mache um diese zu finden.Wohlverstanden, mit dem Auto und nicht zu Fuss ca.300 meter bis zum Wohnhaus! Zu Dritt kommen sie zurück und wir können uns einschreiben.Einfach wunderbar diese Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.Bei der Einfahrt zum Platz wartet schon der Santa Claus im Wohnmobile um uns zu begrüssen.
 
Zwar regnet es seit gestern nicht mehr, doch aufziehende Wolken und ein anständig kühler Wind lassen nicht gerade Hochstimmung aufkommen.Nach dem Einrichten teste ich wieder einmal mein WiFi, - und es läuft hier auch nicht .Dann machen wir eben einen Spaziergang und erkunden die nähere Umgebung.Zurück auf dem Camp kommt uns Ismaris , die nette Dame die uns zuerst empfing entgegen und lädt uns zu einem Glas Wein ein.Wir Beide genehmigen uns  ein Nachtessen bevor wir der Einladung folgen.Ismaris und Peter Reusch wohnen in einem riesigen Wohnmobile zuhinters auf dem Platz.Ein wärmendes Lagerfeuer brennt und vier Stühle um dieses empfangen uns vor dem WoMo.Ismaris reicht jedem einen Sangria und beginnt amüsant ihre Familiengeschichte zu erzählen.Eigentlich hätten sie beide ein Haus in Coral Springs in Florida, doch seit einem Jahr seien sie hier, weil Peter bei einer Gaskompanie für die Erstellung einer neuen Gasleitung in der Gegend verantwortlich sei.Ich erkundige mich nach der Herrkunft des Familiennamens Reusch.Peter sei gebürtiger Deutscher in Brasilien geboren und die Jugend dort verbracht bevor er nach USA kam.Sein Deutsch ist entsprechend karg.Ismaris gebürtige Cubanerin dort aufgewachsen bis 10jährig dann mit den Eltern nach Amerika gekommen.Ein multikulti Paar, das zusammen schon an verschiedenen Stellen auf der Welt gelebt hat, in Lissabon, Südafrika,
Deutschland und in Südamerika.
Ein interessantes Leben der Beiden machen sie so herzlich und gastfreundlich.Von ihnen werden wir mit vielen Tips und Reisezielvorschlägen eingedeckt.Das Wetter lässt einen langen Lagerfeuerabend zu und wir Beide sind um eine interessante Begegnung reicher als wir in die Federn steigen.
 
Bevor wir losfahren testen wir unser Internet hier im Clubhaus, wo es vorzüglich funktioniert und wir über Skyp mit unserern lieben Freunden Lisbeth und René, und Sylvia reden können und das Neuste aus der Schweiz erfahren.Glücklicherweise erreichen wir auch Karin und plaudern eine schönes Weilchen mit ihr, was unserer Seele natürlich sehr wohl tut.
Nach dem Mittag verabschieden wir uns von unseren neuen Bekannten und treten ins Gaspedal um unser Auto nach Natchez zu steuern.
 
 
 

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