Sonntag, 11. November 2012


Reisen ist nicht nur Ferien!

(Manchmal auch Frust!)

Sonntag 4.November 2012

Wäsche,-und Putztag, bevor ich zum Faulenzen übergehe. Der Chruzlimotor wird von Hansruedi auch unter die Lupe genommen und auf Vordermann gebracht. Nach getanner Arbeit gönnt sich Hansruedi ein kühles Bad im Pool, ich kann mich nicht motivieren. So vergeht dieser Sonntagnachmittag sehr rasch und es wird bald Zeit fürs Abendessen, das wir gemeinsam mit Beatrice, Marcel und René geplant haben. Jenny verbringt ihren Freitag im Disney World. Die Bonitacrew entzündet ein Lagerfeuer auf dem unser Fleisch schon bald pruzzelt. Bei einer angenehmen Brise Wind geniessen wir draussen unser Essen. Am Feuer unterhalten wir Fünf uns über Gott und die Welt. Gegen Mitternacht kehrt auch Jenny zurück und wir  genehmiegen  uns noch einen Schlummertrunk.
 
 

Montag 5. 2012

Nach unruhiger Nacht mit zwei, drei Schüttelfrösten, bin ich ziemlich erschlagen und überhaupt nicht ausgeruht. Was soll denn das, ich hatte doch einen Ruhetag gestern , und jetzt dies? Klar geht mir einiges durch den Kopf, wie soll es heute weitergehen, gerne würde ich noch die Eine oder Andere Attraktion in Orlando anschauen, aber wir haben uns ein Budget erstellt und alles kann man ja sowieso nicht anschauen. Diese Tatsache aber stresst mich ehrlich gesagt enorm. Doch nun gilt es kühlen Kopf zu bewahren und Prioritäten zu setzten, ansonsten ist die Reise zu Ende bevor sie richtig angefangen hat. Gemeinsam beschliessen wir heute weiterzufahren. Die Bonitacrew  gönnt sich heute einen Tag im Disney World, sodass wir uns schon früh am Vormittag  schweren Herzens von den liebgewonnenen Freunden verabschieden. Wer weiss wo wir uns das nächste Mal treffen. Sie fahren ja nun schon bald nach Panama mit dem Schiff und wollen anschliessend durch Zentralamerika mit ihrem WoMo zurück an die Westküste Amerikas fahren .Adios  y hasta luego! Bon viaje.

Wie schon erwähnt, bin ich müde und schlapp und quäle mich bei der Autofahrt mit allen möglichen Gedanken. Zurück an der Küste suchen wir uns für die Nacht den Sebastian Inlet State Park aus. Keine schlechte Wahl, denn der Platz liegt nicht weit vom Strand entfernt und wird von einem Fluss umschlungen der beim Park ins Meer fliesst. Ein beliebter Platz zum Fischen, wie es scheint, denn zu Wasser und zu Land sind hunderte Personen am Werk, und das ziemlich erfolgreich. Grössere und kleiner Fische werden an Land gezogen und gleich gewaschen und filetiert. Für die vielen Ibisse, Pelikane und Störche natürlich ein Paradies , stürzen sie sich doch sofort auf die Abfälle die die Fischer ausnehmen. Die starke Strömung beim Einlaufen des Flusses ins Meer ist anscheinend ein herrlicher Tummelplatz für alle Fische und auch für die Delphine, denn auch hier sind wir in der glücklichen Lage, ihre Freudensprünge zu beobachten und dies aus nächster Nähe.
 

Dienstag, 6.November 2012

Die vergangene Nacht brachte die Lösung meines Unwohlseins von gestern, der Pilz hat sich wieder zurück gemeldet und mich mit brennen und jucken am schlafen gehindert. So ein „Schei……..!“ jetzt habe ich mich doch so bemüht die nötigen Vorsichtsmassnahmen einzuhalten. Frustriert nehme ich den heutigen Tag in Angriff, was natürlich nicht gerade positiv auf Hansruedi wirkte. Entlang der Küste suchen wir einmal mehr einen Badestrand, was sich aber je länger je mehr als schwierig erweist, denn wir nähern uns der Goldküste, sprich Ford Lauderdell, Miami. Wir staunen ob den riesigen Hotelkomplexen und den Villen mit den wunderschön angelegten Parks, allesamt natürlich eingezäunt und verbarikadiert. Während langer Fahrt auf der A1A sehen wir das oben Erwähnte, nur kein Meer.

 
 
 Hansruedi wird langsam ungeduldig und hungrig und als dann noch ziemlicher Stau dazu kam , lassen ihn die Nerven im Stich und er will nun so rasch wie möglich einen Nachtstandplatz aufsuchen. Desshalb steuern wir in Pompano Beach den Encore Camping an . Wir stellen fest,  dass wir nun doch langsam reisemüde sind und solch enorme Kulturunterschiede uns zu schaffen machen. Tja- wir sind nicht mehr die Jüngsten und es braucht wohl etwas länger um alles zu verarbeiten. Völlig erschöpft und enttäuscht fallen wir Beide ins Bett.

Mittwoch 7.November 2012

Dieser Tag ist mit dem Entscheid , nochmals eine Walk Inn Klinik aufzusuchen schon grossenteils verbucht. Bei der Reseption des Campings erkundigen wir uns nach einer solchen Einrichtung und freuen uns, dass es ganz in der Nähe liegt. Wir reservieren nochmals eine Nacht auf dem Camp und fahren los. Schnell, und das immer noch ohne GPS finden wir die Klinik, wo ich von einer Vietnamesischen Àrztin im Schnellzugverfahren behandelt werde und nochmals mit denselben Medis wie vor zwei Wochen eingedeckt werde. Wieder 190$ und die Hoffnung dass nun endlich Ruhe einkehrt. Anschliessend starten wir nochmals einen Versuch , hier einen Strandzugang zu finden und tatsächlich, doch wie könnte es anders sein, die Parkuhren stehen gierig bereit gefüttert zu werden, und die sind ganz schön anspruchsvoll, nicht billig. Wir suchen uns einen Supermarktparkplatz und nehmen den Weg zum Strand zu Fuss. Ein wunderschöner Strand  wie man sich das von Florida erwartet.


 
 
 Ein heftiger Wind lässt aber kein gemütliches sonnen zu. So spazieren wir dem Wasser entlang und als wir genug vom Winde verweht sind, kehren wir ins Camp zurück.

Dort angelangt, bricht Hansruedi in Tränen aus und erkennt dass im Moment nichts so läuft wie er sich das vorgestellt hat. Florida zeigt sich für ihn nicht gerade von der Seite, die er sich  vorgestellt hat. Ja diese vergangenen Tage sind wohl zum „ Abhäckeln“. Die Rechnung, einen Tag nach dem Andern zu planen, wie wir uns das vorgestellt haben, passt wohl nicht für Florida, vor allem nicht wenn die Hauptsaison ansteht. Nun sind wir da und müssen uns Gedanken machen, wie wir es weiter angehen werden. Probleme sind nun mal da um gelöst zu werden, und ich bin sicher es kommen wieder bessere Zeiten. Reisen ist eben nicht nur Ferien, sondern „harte Arbeit“ wie es scheint.

Donnerstag 8.November 2012

Von Pompano Beach starten wir Richtung Miami Beach. Zuerst ganz angenehm, doch dann  kommen wir schnell in den Stau, der uns nur im Schritttempo vorwärts bringt. Es vergehen sicherlich wieder zwei Stunden bis wir am Nord Beach ankommen. Das Selbe, wie schon gehabt am Vortag, teure Parkplätze zwischen den Hotels. Schon bald biegt Hansruedi ab gegen die Stadt am Festland und will so schnell wie möglich auf die Interstate 95. Quer durch die Skyline von Miami fahren wir auf dieser mehrspuhrigen Autobahn nach Süden und gedenken dann auf die Florida-Turnppike, einer Strasse mit Zahlstellen abzubiegen, doch was jetzt?  es wird kein Cash genommen nur Karte. So fahren wir auf der 1 weiter bis zum Miami Zoo, wo wir uns an einer Tankstelle über die Turnpikestrasse Infos einholen. Ein  junger Mann erklärt uns die Vingettenpflicht und hilft uns auch gleich eine solche übers Internet zu aktivieren. So fahren wir denn am späteren Nachmittag auf diese Strasse auf Richtung Süden. Bei einer Raststätte machen wir Halt und beschliessen zwischen den Trackfahrern zu übernachten. Bis Mitternacht war es einigermassen angenehm, doch dann begannen die Agregate der Lastwagen zu brummen, und aus war es mit der Nachtruhe.

 

Freitag 9.November 2012

 

Als Frühmorgens die Lastzüge losfuhren kehrte etwas Ruhe ein, doch die aufgehende Sonne liess keinen Schlaf mehr zu. Wir stärken  und wecken uns mit einem starken Kaffee und Muffins vom Tankstellenshop. Bereits um neun Uhr rollen wir auf der Turnpike gegen Florida City , wo wir gleich den Walmart aufsuchen wollen um einzukaufen. Bei der Ausfahrt erblicke ich eine Waschanlage die für unser Chruzli geeignet ist und wir seit Tagen gesucht haben. Hansruedi ist ganz im Element und fegt mit dem rosaroten Schaum sein  doch arg verschmutztes Chruzli sauber. Danach folgt eine gründliche Spühlung mit klarem Wasser und unser fahrendes Heim erstrahlt im neuen Glanz.
 
 
 So,- ein erstes Erfolgserlebniss an diesem Morgen – schön-. Kleinigkeiten die Freude bereiten! Nun zum Einkaufen und dann auf die Suche nach dem nächsten  Ùbernachtungsplatz. Ich kann mir die Bemerkung, ein GPS wäre doch von Vorteil und erspahrt viel Nervenkrieg, nicht verkneiffen, als Hansruedi wieder und wieder anhalten muss um die Karte zu studieren. Endlich entdecken wir,  dass wir auf der Karte zu weit im Süden gesucht haben und jetzt ganz in der Nähe des RV-Resort sind das wir suchen. Zugegeben, Hansruedi ist ein exellenter Kartenleser, doch sollte er sich noch eingestehen, dass ich mich vielleicht hinters Steuer setzte,  derweilen er die Karte studiert und mir die Richtung anzeigt. Wir sind schlussendlich sehr früh an der Reseption des Boardwalk -Resort und bekommen einen Standplatz für die nächsten fünf Nächte. Das zweite Erfolgserlebniss an diesem Tag, denn dieser Platz ist definitiv der Letzte bevor es auf die Keys geht, und halb Québec überwintert hier. Es wimmelt nur von pensionierten Canadiern, was aber doch eine schöne Abwechslung ist, so  können wir unser Französisch aus der Schublade nehmen. Passport America sei Dank, wir wohnen diese fünf Tage noch zum halben Preis. Mit all diesen Annehmlichkeiten erhellt sich unser Gemüt und wir sind zufrieden und geniessen ein herrliches Nachtessen vom Grill.

 

Keine Kommentare: