Samstag, 17. November 2012

 

Ein ganz gewöhnlicher Tag

Dienstag 13.November 2012


Die Ruhe auf dem Boardwalk RV-Resort ( so der Name des aktuellen Campings ) trägt dazu bei dass wir nicht vor 9.30 Uhr aus der Klappe kommen. Gar kein Problem, die vielen Canadier die hier wohnen erwachen auch erst gegen 10 Uhr, so muss uns unser Gewissen auch nicht plagen.Bei schwülem Sonnenschein genehmigen wir Beide uns ein ausgiebiges Frühstück, natürlich draussen vor der Tür ! Seit Tagen bedienen wir uns aus dem Kühlschrank, der aber heute definitiv nichts mehr hergiebt.Also gilt es nun das arme Ding wieder zu futtern.Mit dem Rucksack am Rücken starten wir Beide so gegen 11 Uhr und machen uns auf zum Walmart (Supermarkt).Der Radweg entlang der Strasse dient uns als Wanderweg, denn eine andere Alternative gibts nicht, da die Amis natürlich nicht zu Fuss zum Einkaufen gehen! An dieser Stelle aber will ich mal die Amis und ihre Rücksichtsnahme loben.Bis jetzt sind alle Radfahrer,ob Jung oder Alt, entweder abgestiegen oder auf die Autostrasse ausgewichen, sobald sie uns von weitem gesehen haben.Auch die Jungs auf den Rollerblades sind genauso zuvorkommend.Hut ab wirklich toll! Diese Tatsache ist uns schon auf den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Auge gestochen.Da ist der junge Mann, der sofort aufsteht wenn eine Frau, eine ältere Person oder sowieso eine behinderte Person einsteigt. Da wartet eine Frau im Rollstuhl an einer Haltestelle, bevor der Bus anhält ertönt eine Alarmglocke und sogleich erheben sich alle Personen, die im vorderen Drittel des Buses sitzten, von ihren Plätzen und klappen ihre Sitze hoch. Die Rampe wird automatisch ausgefahren und die Rollstuhlfahrerin kann sich selbsständig in den Bus lotsen.Anschliessend befestigt der Busfahrer den Rollstuhl mit Gurten und die Fahrt kann fortgesetzt werden.Alle Fahrgäste wirken sehr gelassen. Ich erzähle dies, weil ich in der Schweiz diese Rücksichtsnahme und Respekt in der Vergangenheit vermisst habe, umso mehr bin ich überrascht wie dies hier in Amerika noch vorhanden ist.

            Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen.
             Wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht.
 
  

           Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Mittlerweile haben wir den Walmart erreicht und stossen unseren Einkaufswagen zwischen den vielen Regalen hindurch.Wie ich schon früher erwähnt habe, hier ist alles ein Vielfaches grösser und die Auswahl enorm.Die Verpackungsgrössen machen uns auch arg zu schaffen. Was wollen wir zwei Pensionierten mit einem Kilo Steak, oder 10 Pouletschenkeln, oder einem Brot das für 10 Personen gedacht ist, einer Gallone Milch? Kaufen könnten wir dies alleweile, aber wo aufbewahren in unserem kleinen Chruzli? Nein, wahrlich, Alles, oder fast alles eine Nummer zu gross, wir müssen so ganz schön suchen,bis wir das Richtige zusammen haben.Doch schon bald ist unser Rucksack vollbepackt und wir marschieren zurück zum Camp, nicht länger als eine halbe Stunde.Unser Kühlschrank freut sich, dass er nun wieder gefüllt ist.
Hansruedi gönnt sich anschliessend ein kühlendes Bad im Pool und sonnt sich auf dem Liegestuhl.Ich studiere die Karte und durchstöbere im Internet die Floridaseite, um unsere Reise weiter zu planen.Eine Anfrage bei Seabridge für eine Teilnahme an der Baja Californiareise brachte eine Entäuschung, da die Reise bereits ausgebucht ist.Nun wollen wir mal schauen ob wir dies auf eigene Faust hinbekommen.Im Moment steht nun die Fahrt auf die Keys und die Weiterreise in die Everglades bevor, worauf wir uns freuen.Zugegeben, mich stresst die kurzfristige planerei oft, denn ich bin nun einmal der Typ der gerne die Reise organisiert und im voraus weiss was mich erwartet.Hansruedi hingegen lebt lieber in den Tag hinein, was aber oft bedeutet, dass er oder wir viel verpassen.
Das Fazit unserer Reise bis hierhin aber ist positiv, mit wenigen Ausnahmen lief alles angenehm und wir haben viele interessante und eindrückliche Orte besucht und nette Bekanntschaften gemacht.Wir sind auch dankbar, dass unser Wohnmobil "Chruzli" uns so toll transportiert, bis jetzt sind es 5000 Km.und dies ohne zu reklamieren! Ein dreifaches Hoch,hoch,hoch!!!!

Curry Hammock State Park

Mittwoch 14.November 2012

Gut erholt und dargetan, starten wir mit unserem vollgepackten Chruzli an diesem Morgen um in den tiefen Süden von Florida zu fahren.Unser heutiges Ziel ist der Curry Hammock State Park auf den Keys.Wir sind gespannt was uns diese Fahrt bringt, habe ich doch folgendes über die Keys gelesen:

Die Florida Keys sind eine Kette aus über 200 Koralleninseln mit einer Gesamtlänge von über 290 km (180 Meilen). Sie liegen vor der Südspitze der Halbinsel Florida zwischen dem Golf von Mexiko und dem Atlantischen Ozean.
Bis zu einem Hurrikan im Jahre 1935 waren die Inseln durch eine Eisenbahnlinie verbunden. Heutzutage erreicht man die Inseln über die 42 Brücken des Overseas Highway, der anstelle der Eisenbahnlinie errichtet wurde und bis nach Key West reicht. Die bekannteste der Brücken ist die „Seven Mile Bridge“. Sie verbindet Vaca Key (Marathon) mit Bahia Honda und überquert dabei Pigeon Key. Ihrem Namen entsprechend hat diese Brücke eine Länge von sieben Meilen (11 km).
Nur mit dem Boot zu erreichen sind die abgelegenen und unbewohnten Inseln der Marquesas Keys (etwa 50 km westlich von Key West) und der Dry Tortugas (113 km westlich von Key West), die das eigentliche Ende der Florida Keys im Westen markieren. Unter Wasser erstreckt sich das drittgrößte tropische Korallenriff der Welt.

Ùber die A1A führt der Weg von Florida City hinaus in die Swamps, das heisst soweit das Auge reicht niedrige Büsche die im Wasser stehen,zum Key Largo.Die zweispurige Strasse, schnurrgerade führt über die mehr oder weniger breiten Landstreifen der verschiedenen Keys, rechts der Golf von Mexiko, links der Atlantische Ozean.Ein friedliches Bild, denn überall wo wir das Wasser über eine der vielen Brücken überqueren,stellen wir fest dass es nirgends tief ist und glasklar dahin plätschert.Key Largo, Islamorada, Marathon alle mit mehrern solchen Keys bestückt bringen wir hinter uns und staunen, dass man so bequem quasi übers Wasser rollen kann, speziell der Ausblick auf zwei Meere.Auf Marathon liegt der kleine, wunderschöne State Park der uns erwartet.Wie alle diese Parks,sehr gepflegt und verwaltet.Besonders schätzen wir in diesen Parks, dass hier Umweltschutz und Naturschutz betrieben wird.Die Sanitäranlagen werden mit Sonnenkollektoren betrieben, abends nach Sonnenuntergang brennt nicht unnötig Licht, der Park wird geschlossen und es gibt keinen Fernseh,-u.Internetempfang.Einfach Ruhe zum Schutze der Tierwelt.



Nach dem wir uns eingerichtet haben, machen wir uns auf zum naturbelassenen Strand, wo sich die verschiedenen Vögel tummeln und ganze Fischschwärme sich an der Wasseroberfläche austoben.Das niederige Wasser mit viel Seegras lässt kein baden zu.

Zurück vom Spaziergang übt sich Hansruedi als Robinson und erntet eine Kokusnuss (vom Boden).Das entfernen der Schale fordert einiges an Kraft, doch ich weiss, dass mein Robinson das bewältigen wird.






Geschafft ! Der Lohn ist herrlich, frischer Kokossaft und die Nuss schmeckt auch hervorragend. Frischer kann man das nicht haben, oder ?


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