Montag, 29. Oktober 2012


Okefenokee Swamp

Donnerstag, 25.Okt.2012

 

Die vergangene Nacht verbrachten wir einmal mehr auf einem Walmart-Parking. Kurzer Smaltalk mit einem Deutschen Paar, das ebenfalls für unbestimmte Zeit auf Reisen ist. Je mehr man mit Reisenden redet, umso mehr tauchen Fragen über Fragen auf , besonders wegen des Grenzübertritts und der Aufenthaltsgenehmigung .Am besten man macht seine eigenen Erfahrungen !!

Für den heutigen Tag haben wir uns den Okefenokee Swamp als Tagesziel vorgenommen.
Land der zitternden Erde nannten die Creek Indianer die ausgedehnte Sumpflandschaft in der heutigen Grenzregion von Georgia und Florida, die etwa 12000 Aligatoren und im Sommer gut 25000 Reiher  und Ibissen als Lebensraum dient. Wir entscheiden uns für eine Fahrt mit dem kleinen Zug durch den Park zu fahren, was uns 14 $ p.P. kostet. Bevor die Fahrt losgeht, informiert eine Dame über die Lebewesen die im Sumpf leben.


 
Einige Exemplare führt sie live vor, zum Beispiel eine orangefarbene Schlange nicht allzu gross. Jedermann-Frau durfte sie streicheln, ich mit meiner Schlangefobie liess es bleiben, ich bekam schon genug Herzklopfen als die Dame vor mir stand und mir das Tier hinstreckte. Weiter hatte sie eine sehr kleine Schildkröte mit dabei. Ein wunderbar gelb-braun gemusterter Panzer, machten das 30jährige Tier zum richtigen Model. Natürlich durfte ein Aligator bei der Show auch nicht fehlen. Die Dame schaffte es beim zweiten Versuch das Jungtier ( 14 Monate alt) zu fassen und es aus der Kiste zu heben. Zahm wie ein Lamm ruhte der Aligator in der Hand der Dame. Leider war das Tempo der sprachlichen Ausführungen der Frau für mich wieder zu rasant und so verstand ich, zugegen, kaum die Hälfte. Aber diesmal war ich doch mutiger und streichelt das Tier am Schwanz. Wau ! Zuvor demonstriert die Frau, dass dieses Tier, ähnlich wie der Mensch,  sehr gerne am Nacken Streicheleinheiten  geniesst und sich dabei völlig entspannt und den Kopf nach hinten fallen lässt.
 
 

So nun geht’s ab auf die Railroad , mit Sam als Lokführer und Guide durch den Park. Zum Teil dichtes Gebüsch, Kiefern und Zypressen wachsen hier. Die Route führt vorbei an fast schwarzem Wasser, typisch für die Sümpfe hier. In kleineren Sümpfen sehen wir Teichrosen und Wasserhyazinthen. Monoton erklärt Sam die verschiedenen Planzen und dann endlich ein Aligator in einer „Glungge“, der aber lässt sich nicht stören.
 
 Auf der Weiterfahrt kommen wir zu einem See wo Aligator  Jacky mit seinem Nachwuchs leben soll. Alles rufen und pfeiffen von Sam half nichts, weit und breit keine Tiere. Ja auch die Zootiere, so kommt es uns hier vor, folgen nicht immer dem Tagesplan! Ein 15 minütiger Stopp auf der Pionierinsel soll veranschaulichen wie die ersten Bewohner der Sümpfe ihr Tagwerk verrichteten. Nach ca.40 Minuten ist der Railroad zu Ende. Ich bin leicht enttäuscht, habe ich doch erwartet mehr Tiere zu Gesicht zu bekommen. Aber noch schlimmer ist, dass die Parkwächter hier entlang der Bahnstrecke eine immense Lichtshow eingerichtet haben für die abendliche Rundfahrt. Die armen Tiere, sofern wirklich noch welche da sind?  Santa Claus mit Schlitten, Weihnachtsbäume, sonstiger farbiger Klamauk, schrecklich, und dies in einem Naturpark, ich verstehe die Welt nicht mehr. Aber eben typisch amerikanisch!!!!

Wie bereits erwähnt, enttäuscht machen wir Beide noch einen Rundgang auf dem Zooareal. In einem kleinen Wasserbecken steckt eine Aligatorschildkröte, die kaum Platz findet zum sich bewegen. Natürlich bekommen wir auch Aligatoren zu Gesicht, aber auch diese eingepfercht in einem relativ kleinen Gehege. Doch zur Rechtfertigung- es ist schon eindrücklich dieses Tier , also gut zu wissen dass man durch eine Abschrankung geschützt ist!  Auf dem Weg zum Ausgang  sehen wir doch noch ein Aligator der sich frei auf dem Gelände des Zoos bewegen darf.
 
 

Wir machen uns auf den Weg an die Küste von Florida. Die Strasse verläuft zuerst durch mehr Sumpfgebiet und dann weitet sich plötzlich vor unseren Augen eine unendlichscheinende  Ebene aus , die uns ein Bild des Schreckens bietet. Hier hat bei einem Hurrikan 2005 ein Feuer gewütet und den Baumbestand vernichtet. Einzelne abegstorbene Waldstücke bieten ein trauriges Bild. Um sich die Grösse vorstellen zu können, wir fahren mindestens 40 Km durch diese Òde. Unvorstellbar wie das gewesen sein muss als es hier brannte. Laut einer Tafel im Park, das Jahrhundertfeuer wo auch einige Feuerwehrmänner ihr Leben lassen mussten.

Wir überqueren nun die Grenze zu Florida, der fünfte Staat in den wir einreisen. Bei Hillard machen wir den Overnigth – Halt. Ein Pensionierter Herr der hier wohl fest auf dem RV-Park wohnt fragt uns wohin wir wollen und informiert uns , dass  an der Küste Sturm und Regen angesagt sind. Nach dem Nachtessen sehen wir uns mal den Wetterbericht an , und stellen fest, dass der Hurrikan Sandy sein Unwesen treib, über den Osten von Cuba hinwegzieht und auf die Bahamas zusteuert, und den Weg weiter an die Ostküste von Florida nimmt. Heftiger Sturm und Regen sind vorausgesagt und wir beschliessen für den morgigen Tag, zurück ins Landesinnere zu fahren. Wir müssen feststellen, dass es in der Heimat von unserer Schwägerin Yuris einmal mehr sehr  schlimme Verwüstungen und sogar Tote zu verklagen gibt. Natürlich machen wir uns Sorgen um die Familie von Yuris, und für sie selber muss es scheusslich sein, aus der Ferne zu bangen und nicht Kontakt aufbauen zu können. Wir wünschen Dir liebe Yuris und Pablo, dass eure Lieben wohlauf sind und nicht allzuviel verlohren haben.
Un  abrazo fuerte a ti y Pablo. Besos. Liselotte und Hansruedi

 

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