Montag, 10. März 2014


Freitag,28.Februar 2014


El Torcal de Antequera


Am Freitag 28. Februar, unserem letzten Tag im El Pino Bungalow,sind wir mit Mark um sieben Uhr in der Früh losgefahren um zum Nationalpark El Torcal zu fahren. Nach gut 11/4 Std. Fahrt erreichen wir den Park, auf ca. 1100 Metern über Meer. Eine dicke Nebelschicht bedeckt den Park und ein heftiger Wind bläst uns entgegen, entsprechend die Temperatur, nämlich knappe fünf Grad Celsius. Da das Visitorcenter erst um zehn Uhr öffnet, warten wir im geheizten Auto auf unseren Führer, der uns durch den Park führen wird.
Warm angezogen mit Thermounterwäsche und weiteren zwei, bis drei Schichten Kleidern ausgerüstet und natürlich mit Mütze und Handschuhen bestückt, verlassen wir um punkt neun Uhr das warme Auto und begrüssen Ricoberto, unser Wanderleiter. Der sympatisch, junge Mann spricht Spanisch und nur ein wenig Englisch, wie er uns bei der Begrüssung mitteilte.Zusammen mit zwei spanischen Ehepaaren und einem holländischen Paar, geht es zu Zehnt los durch den Nebel. Anfänglich wandern wir auf einem schmalen Pfad, leicht ansteigend durch die bizarren Felsformationen, die diesen El Torcal Park so speziell machen. Doch schon bald führt uns Ricoberto durch Gelände ohne Pfade. Da haben wir bald das Glück, zwei Steingeissen und einen Steinbock beim Weiden anzutreffen. Abenteuerliche Gänge zwischen den Felsen müssen wir zum Teil erklettern, oder gar gebückt unter den Felsen durchkrabbeln.






Mit dem Nebel, der sich ab und zu lichtet und uns dann sogleich wieder einhüllt,  fühlen wir uns wie Zwerge inmitten einer magischen und märchenhaften Gesteinswelt.



























Diese bizarren Felsen wecken Assoziationen zu Tieren und Fabelwesen. Der Torcal de Antequera ist ein riesiges Felsenlabyrinth, das sich wie ein grosser runder Tisch aus der Umgebung hervorhebt, sein höchster Punkt liegt auf 1336 Metern, den wir auch noch erklimmen werden, laut Ricoberto. Nach ca. 90 minütiger Wanderung erreichen wir eine Schutzhütte im Fels, wo wir windstill und nebelfrei Picknicken können.


Gut gestärkt führt uns Ricoberto bald weiter durch die Steinlandschaft, wo er uns immer wieder wunderschöne Versteinerungen in den Felsplatten zeigen kann.
Schliesslich erreichen wir mit einer kleinen Kletterpartie den höchsten Punkt, den Torcal Alto. Doch hier oben bläst uns ein starker Wind beinahe vom Fels, sodass es gilt auf der anderen Seite sofort wieder abzusteigen. Dabei lichtet sich der Nebel erstmals so, dass die ersten Sonnenstrahlen zu sehen sind, und sich uns ein völlig anderes Bild von dem Felslabyrinth präsentiert. Kurz erhaschen wir einen Blick auf die Ebene im Tal und der Stadt Antequera, bevor wieder Nebelschwaden uns die Aussicht verschliessen.

Weiter überwinden wir Geröllhalden und bizarre Felsblöcke und staunen über dieses Naturwunder El Torcal.

Bereits sind wir vier Stunden unterwegs, als uns unser Führer über die Zufahrtsstrasse zum Park lots und uns durch ein Brombeergestrüb zu einem Höhleneingang führt. Da er seine Stirnlampe aufsetzte und uns erklärte, wie wir in das Loch einsteigen sollen, wohlverstanden nur vier Personen auf`s Mal, war mir die Sache nicht geheuer und ich erkläre, dass ich draussen warten werde. Da war ich nicht alleine mit meiner Bemerkung, denn es wagte sich lediglich nur der Holländer und mein Hansruedi zusammen mit Ricoberto in das Loch. Der Rest der Gruppe setzte sich ins Gras und begann erneut zu picknicken.
Da wir uns ja unweit der Parkstrasse befanden, glaubte ich, dass der Rückweg nun bald geschafft wäre, doch weit gefehlt. Zurück durch das Dornengestrüb, stiegen wir steil den Hang hinauf und erklommen wie Steinböcke eine Felswand. Zum Glück bin ich schwindelfrei und der Rest der Gruppe auch, denn unter unsern Füssen konnten wir direkt 500 Meter senkrecht ins Tal schauen. So setzten wir schweigend während fast dreissig Minuten den Gemsweg fort, immer darauf bedacht, ein Fuss nach dem Andern vorsichtig abzustellen.


 Zu guter Letzt galt es für uns nochmals steil zwischen den Felsen aufzusteigen um das Hochplateau, wo sich der Parkeingang befindet, zu erreichen. In diesem Felsdurchgang blies uns nochmals ein heftiger Wind direkt ins Gesicht, was den Aufstieg nicht gerade leichter machte. Doch glücklich und tief beeindruckt erreichten wir schliesslich nach fünfeinhalb Stunden Fussmarsch das Visitorcenter. Hier bedankten wir uns bei Ricoberto für die interessante Tour, wonach sich die Gruppe verabschiedete und  trennte.

Bei einem Drink und einem Tappa krönten wir in einer Bodega auf dem Lande, diesen wunderschönen Tag.
El Torcal (Paraje Natural Torcal de Antequera) ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet im spanischen Andalusien, ca. 14 km entfernt von der Provinzstadt Antequera (Provinz Málaga).
Mit seinen außergewöhnlichen Karstformationen gehört der Park zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens. Neben Touristen zieht er auch Geologen und Botaniker an.

El Torcal
Erstmals ausgewiesen als „Naturschutzgebiet von nationalem Interesse“ wurde El Torcal 1929. Im Jahr 1978 wurde das Gebiet zum Naturpark erklärt, 1989 schließlich zur „Naturgegend“ (Paraje Natural).
Vor 100 Millionen Jahren war das Gebiet noch gänzlich vom Meer der Thetys bedeckt, von dem lediglich das Mittelmeer übriggeblieben ist. Durch die Ablagerung von Sedimenten bildeten sich Schichten aus Kalkgestein. Infolge der alpidischen Orogenese, d.h. durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Erdplatte, kam es zur Anhebung und Faltung dieser Schichten zu Hügeln und Bergen. Hierbei entstanden auch Dehnungsklüfte, die durch das Eindringen von Wasser erweitert wurden. Hierbei spielte insbesondere die für Karstgebiete typischeKohlensäureverwitterung eine wichtige formgebende Rolle, durch welche die heutige wildzerklüftete Felslandschaft mit fantastischen Steingebilden entstand. Hinzu kommt die unterschiedliche Widerständigkeit der ursprünglich horizontal abgelagerten Sedimentgesteine. Je nach Festigkeit einer Gesteinsschicht wurde und wird mehr oder weniger Material abgetragen, wodurch sich die horizontalen Muster erklären lassen.


Karstsäule aus Felsplatten
El Torcal ist ein Ausläufer der bogenförmig verlaufenden Sierra Subbética und liegt in einer Höhe zwischen 1100 und 1400 m. Zerklüftete Felsen und Schluchten wechseln in stets neuer Gestalt einander ab. Hohe Säulen aus Steinplatten unterschiedlicher Größe sehen aus, als wären sie künstlich aufeinander gestapelt worden. Ganz unvermittelt sieht man ausgespülte Becken in ebenen Felsplatten.











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