Montag, 29. April 2013


Freitag, 26.April 2013

Petrified Forest , „Der Versteinerte Wald“
 

 

Nach einer sehr unruhigen Nacht, bringe ich Hansruedi  kaum aus dem Bett. Sein Nervenkostüm ist dünn, doch im Bett liegen zu bleiben bringt`s auch nicht. Ich zwinge ihn , sich doch eine Dusche zu gönnen und anschliessend ein feines Müesli zu essen. Wiederwillig befolgt er meinen Rat, was ihm schliesslich gut tut!

Gegen 9.00Uhr starten wir auf der Interstate 40 Richtung Ost. Die Umgebung von Flagstaff gleicht ein wenig dem Engadin. Mit den Schneebergen im Rückspiegel verlassen wir aber schon bald die lichten Wälder und fahren in eine Steppe/ Wüste hinein. Dies auf ca.2000 MüM. Eine immense, steinige , gelbe Òde, soweit das Auge reicht. Nach genau zwei Stunden Fahrt erreichen wir die Ausfahrt, die uns in den Petriefied Forest National Park bringt. Wie immer besuchen wir zuerst das Visitor Center um uns zu informieren. Freundlich werden wir von einem Rancher nach dem Befinden gefragt. Nachdem ich ihn nach Infos in deutscher Sprache gefragt habe, ruft er einer Dame. Francoise, eine ehemalige Holländerin begrüsst uns in deutscher Sprache. Praktisch, so können wir uns genauer über den Park  informieren. Heute ist der Eintritt gratis, da National Park Tag sei.

Wir fahren zum Eingang des Park, wo wir von einer strengen Rancherin darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Klauen von Steinen mit harten Strafen geahndet werde, also nichts einsammeln!!Bereits nach kurzer Fahrt glauben wir endgültig auf dem Mond angekommen zu sein. Der Blick hinaus ins Painted Dessert lässt uns rätseln, ob das wirklich wahr ist was wir da sehen, oder haben wir eine „Fata Morgana“ ?  Ein Rundkurs  von wenigen Kilometern mit verschiedenen Aussichtspunkten gibt einen Einblick, wie es ev. auf dem Mond aussieht.  







 
 
 
 Weiter geht die Fahrt in den Park hinein. Bei Meile 10 treffen wir auf den Newspaper Rock, zerbröckelte Felsstücke liegen in einer Ebene verstreut. Auf einigen dieser Brocken kann man  noch etliche Felszeichnungen( Petroglyphen) der Indianer erkennen. Kurz davor liegt das Puerco Pueblo , Ruinen einer ehemaligen Indianersiedlung.
 
 
 Unser nächstes Ziel ist die Blue Mesa, eine wiederum eigenartige, blaue Steinlandschaft. Hier hat die Landschaft durch Aufrichtung viele versteinere Holzstücke an die Oberfläche gebracht. Wie das geschah, dazu habe ich Folgendes gelesen.


 

Das trockene Hochplateau war einmal ein riesiges, von vielen Flüssen durchkreuztes  Ùberschwemmungsgebiet. Im Süden wuchsen am Rand der Zuflussgewässer hohe, stattliche, tannenähnliche Bäume. Krokodilartige Reptilien, riesige, fischfressende Amphibien und kleinere Dinosaurier lebten zwischen den mannigfaltigen Farngewächsen und anderen Pflanzen und Tieren, die uns heute nur noch als Fossilien bekannt sind. Die hohen Bäume-Farnpalmen und Nadelhölzer stürzten um und wurden von den angeschwollenen Flüssen in das Ùberschwemmungsgebiet abgetrieben, wo sie dann von Schlick, Schlamm und vulkanischer Asche bedeckt wurden. Dieser Deckmantel von Ablagerungen schnitt die Sauerstoffzufuhr ab und verlangsamte dadurch den Fäulungsvorgang. Allmählich sickerte dann silikathaltiges Grundwasser in die Baumstämme hinein und ersetzte das ursprüngliche Holzgewebe mit Silikatablagerungen. Dieser Vorgang zog sich über eine sehr lange Zeit hin; die Silikate erhärteten, und die Baumstämme blieben als versteinertes Holz zurück.

Dies alles geschah vor ungefähr 225 Millionen Jahren, im späten Trias. Danach sank der ganze Landstrich ab, wurde überschwemmt und von Frischwasserablagerungen bedeckt. Noch später hob sich das Land dann wieder, und zwar bis weit über den Meerespiegel. Diese Aufrichtung verursachte eine geologische Spannung, die Riesenstämme reissen liess. Noch später, in jüngerer geologischer Zeit trugen dann Wind und Wasser die Schichten erhärteter Sedimente, die sich mit der Zeit angesammelt hatten, wieder ab, so dass die versteinerten Baumstämme und fossilen Ùberreste von Tieren und Pflanzen heute an der Erdoberfläche blossgelegt sind.





Nach der Blue Mesa fahren wir zum Crystal Forest, wo tausende von diesen prächtigen,  farbig , versteinerten Holzstücke zu sehen sind. Ich komme nicht aus dem Staunen. Da wird mir einmal mehr bewusst, was ist doch ein Menschenleben in diesem wunderbaren Universum?
 
Wohl nur ein Milliarden Bruchteil einer Sekunde, oder ???????

Für mich ist dies hier alles ein Wunder. Hansruedi hingegen kann leider dies alles nicht so recht geniessen, die steinige Landschaft erdrückt ihn beinahe, schade.

Müde, aber beeindruckt fahre ich zurück durch die Wüste nach Flagstaff,  wieder auf den KOA Camping.

 

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