Dienstag, 1. Oktober 2013



Donnerstag,12.September 2013



Hafen Baltimore


Um sechs Uhr ist Tagwache. Wir packen den Rest unserer Habseligkeiten zusammen, während es noch dunkel ist. Orangensaft und Bananen gibt es zum Frühstück, unser Appetit hält sich in Grenzen, wir sind doch leicht nervös. Noch vor sieben Uhr starten wir und verabschieden uns definitiv vom Campingleben und dem KOA. Glücklicherweise hält sich der Verkehr auf der Interstate zum Hafen in Grenzen, sodass wir vor acht Uhr bei der Spedition Pride ankommen. Wir checken nochmals unser Chruzli durch, und nehmen wehmütig Abschied. Das Büro ist noch geschlossen. Wir holen unser Gepäck aus dem Auto, damit wir bereit sind, wenn der Escort Service unser Chruzli abholt. In der Zwischenzeit ist eine Dame im Büro bei Pride, die erklärt uns jedoch, dass das Büro erst um neun Uhr öffnet, wir sollen aber hier warten. Leicht gestresst erwähnt sie, dass sie keine Unterlagen von uns findet, und lässt uns mit dieser Nachricht stehen. Wir warten, das kann ja heiter werden! Nach gut einer halben Stunde wendet sich die Dame uns zu, mit unseren Papieren, die plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht sind. Jetzt geht alles ziemlich rasch, sie kopiert unseren Fahrzeugausweis mehrfach, drückt uns einen Stapel Papiere in die Hand und kassiert 225 Dollars. So verabschiedet sie uns mit der Aufforderung, draussen vor der Tür auf den Escort Service zu warten. Goodby! Wir stehen bereits unter der Tür, wie Sie uns zurück ruft. Sie hätte eine Dame vom Escort Service am Telefon, die ihr soeben mitteilt, dass der Pier im Hafen heute geschlossen sei. Wir könnten morgen unser  WoMo in den Hafen bringen. Nein, morgen haben wir unserern Flug, gebe ich der Dame zur Antwort. Sie nimmt am Telefon Rücksprache mit dem Escort Service. Schliesslich holt uns ein Herr ab, und begleitet uns zum Büro des Escort Services.Hier begrüsst uns eine fröhlich gestimmte Dame. Wir sollen uns nicht aufregen, meint diese, wir bekommen das Ganze in den Griff! Was heute gefeiert wird, wisse sie persönlich auch nicht und kann sich eine negative Bemerkung wegen den Feiertagen nicht verkneifen. Sie offeriert uns, das Auto bei ihnen auf dem Parkplatz stehen zu lassen und sie werde dieses persönlich morgen Freitag durch den Zoll bringen. Bedingung ist einfach, dass wir sämtliche Orginalpapiere bei ihr hinterlegen. Was bleibt uns anderes übrig, als zu vertrauen und unser geliebtes WoMo seinem Schicksal zu überlassen. Gesagt, getan, nocheinmal verabschieden wir uns von unserem Häuschen und bestellen ein Taxi das uns zum Bahnhof in Baltimore bringen soll. Schon bald kommt eine ziemliche "Schwarte" angebraust. Die Chauffeuse, mit einer typischen, amerikanischen Figur, bleibt hinter ihrem Steuer sitzten, derweilen wir unser Gepäck im Kofferraum verfrachten. Mit zügigem Tempo rauscht die Dame aus dem Hafen über die Schotterpisten, wo wir wegen den vielen Löchern arg durchgeschüttelt werden. Die Fahrerin flucht ständig vor sich hin und  zwischendurch erkundigt sie sich über uns. Während sie uns durch die Slums von Baltimore chauffiert, erklärt sie uns die dramatischen Verhältnisse die hier vorherrschen und beklagt sich auch sofort, dass sie uns nicht zum Flughafen fahren darf. Nach mehreren Erklärungen meinerseist, warum und wieso wir nicht zum Flughafen wollen, schweigt sie für einige Minuten, bevor wieder einige Fluchsalven aus ihrer Kehle ertönen.Nach gut 40 Minuten Fahrt erreichen wir die Penstation von Baltimore und wir erleichtern uns um $ 25.-, was für uns eine positive Ùberraschung ist, ganz toll günstig!
Hier in der Penstation lösen wir ein Ticket für eine einfache Fahrt nach Washington DC Central Station für $14 pro Person. Eine kurze Wartezeit und schliesslich rollen wir mit der MARC -Bahn der Regierungsstadt entgegen. Zum zweiten Mal während unseres Amerikabesuches fahren wir in den wunderschönen Bahnhof von Washington DC ein.Jetzt ist kaum noch eine Baustelle im Bahnhof zu erkennen, im Gegensatz zum letzten Besuch vor einem Jahr. Hier lassen wir uns mit einem Taxi zum gebuchten Motel 6 fahren. Ein günstiges, sauberes Zimmer, genügend Komfort für eine Ùbernachtung erwartet uns. Wir genehmigen uns eine Dusche und ein kleines Nickerchen, denn der Nachmittag ist noch jung. Gegen drei Uhr machen wir uns mit der Metro auf zum Einkaufsmall Pentagon City, wo wir nocheinmal gründlich durch die amerikanischen Geschäfter stöbern wollen. Hansruedi kauft sich ein Tastaturcover für sein Tablette, das im Macshop gerade Aktion ist. Anschliessend beenden wir den Abend mit einem schmackhaften Essen in einem Steakhouse und kehren zurück ins Motel um die letzte Nacht auf amerikanischem Boden hinter uns zu bringen.

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