Montag,10.Juni 2013
Columbia River
Ich starte mit dem falschen Bein aus dem Bett! Irgendwie bin
ich heute Morgen völlig durcheinander.
Was ist jetzt los? Klar, ich habe die letzten Nächte kaum geschlafen und bin
todmüde, aber warum ist mein Körper dermassen schlapp, so dass ich mich kaum
auf den Beinen halten kann. Schlotternd erledige ich den täglichen Morgenkram.
Schon bald steuert mein Hansli unser Chruzli aus der Stadt Portland über den
Columbia River nach Vancouver im Staate Washington. Ein weiterer Staat in den
wir hier in den USA einfahren, ich glaube es ist mittlerweilen der 18.den wir
besuchen. Aber die Fahrt hier zu Lande dient uns nur um den Grossraum Portland
besser zu umfahren. Kurz nach Vancouver wechseln wir wieder nach Oregon. Ich
kann mich nicht so recht anfreunden, mit unserer Reiseplanung, bei der wir
beschlossen haben, nicht mehr nach Kanada hochzufahren. Schade dass wir den
wunderschönen Staat Washington nur dem River entlang besichtigen. Aber, was
solls, nachdem wir zweieinhalb Monate verloren haben, bleibt einfach nicht
genug Zeit. Also Kopf hoch, und uns auf das nächste Ziel freuen!
Zurück auf der 84 in Oregon, rollen wir schon bald durch
wunderschöne Wälder, die an den steil aufsteigenden Berghängen liegen, durch
den breiten Columbia River Gorge. Der Fluss gleicht eher einem See, der Breite
wegen, als einem Fluss. Wiederum bläst ein heftiger Wind durchs Tal, und lässt
tolle Schaumkronen auf dem Wasser tanzen. Von überall aus den Bergen fliessen
Bäche ins Tal. Da die Felshänge steil sind, stürzt das Wasser dieser Bäche hier
über Wasserfälle herunter. Bei den „Multnoma
Falls „schalten wir einen Spazierhalt ein um uns diesen Wasserfall aus der Nähe
anzuschauen. Ein herrliches Schauspiel.
Ich kann die Weiterfahrt immer noch nicht so recht
geniessen, denn alles schlottert an mir und es weint einfach. Bei Cascade
Locks, einem kleinen Ort mit einer historischen Brücke und einer
Raddampferhaltestelle, bitte ich meinen Chauffeur, sich nach einem geeigneten
Nachtlager umzusehen. Ich brauche jetzt einfach etwas Pause. So landen wir
schliesslich im Marina RV Park, auf einem windigen Stellplatz mit Sicht auf die
erwähnte Brücke und den River. Nach dem Essen überwinde ich mich doch noch mit
Hansruedi einen kleinen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Viel zu sehen
gibt es nicht, nur den Einstieg für den Pazifik Crest Trail wollen wir noch
ausfindig machen. Denn morgen wollen wir
eine Wanderung auf diesem Weg angehen. Nachdem wir schnell fündig wurden, will
ich zurück. Beim Espresso-Café, werden wir aufmerksam auf die Softeismaschine,
an der wir nicht einfach so vorbei marschieren können. So bestellen wir Jedes
von uns ein Schokoladeeis und, - wau- , was für eine Portion wir da bekommen,
toll, mindestens das Doppelte was in der Schweiz! Wir geniessen unser Eis
sitzend an der untergehenden Sonne. Ein herrliches „Bettmümpfeli“, was mich ein
wenig aufmuntert.
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