Okefenokee
Swamp
Donnerstag,
25.Okt.2012
Die
vergangene Nacht verbrachten wir einmal mehr auf einem Walmart-Parking. Kurzer
Smaltalk mit einem Deutschen Paar, das ebenfalls für unbestimmte Zeit auf
Reisen ist. Je mehr man mit Reisenden redet, umso mehr tauchen Fragen über
Fragen auf , besonders wegen des Grenzübertritts und der Aufenthaltsgenehmigung
.Am besten man macht seine eigenen Erfahrungen !!
Für den
heutigen Tag haben wir uns den Okefenokee Swamp als Tagesziel vorgenommen.
Land der zitternden Erde nannten die Creek Indianer die
ausgedehnte Sumpflandschaft in der heutigen Grenzregion von Georgia und
Florida, die etwa 12000 Aligatoren und im Sommer gut 25000 Reiher und Ibissen als Lebensraum dient. Wir
entscheiden uns für eine Fahrt mit dem kleinen Zug durch den Park zu fahren,
was uns 14 $ p.P. kostet. Bevor die Fahrt losgeht, informiert eine Dame über
die Lebewesen die im Sumpf leben.
Einige Exemplare führt sie live vor, zum
Beispiel eine orangefarbene Schlange nicht allzu gross. Jedermann-Frau durfte
sie streicheln, ich mit meiner Schlangefobie liess es bleiben, ich bekam schon
genug Herzklopfen als die Dame vor mir stand und mir das Tier hinstreckte.
Weiter hatte sie eine sehr kleine Schildkröte mit dabei. Ein wunderbar
gelb-braun gemusterter Panzer, machten das 30jährige Tier zum richtigen Model. Natürlich
durfte ein Aligator bei der Show auch nicht fehlen. Die Dame schaffte es beim
zweiten Versuch das Jungtier ( 14 Monate alt) zu fassen und es aus der Kiste zu
heben. Zahm wie ein Lamm ruhte der Aligator in der Hand der Dame. Leider war
das Tempo der sprachlichen Ausführungen der Frau für mich wieder zu rasant und
so verstand ich, zugegen, kaum die Hälfte. Aber diesmal war ich doch mutiger
und streichelt das Tier am Schwanz. Wau ! Zuvor demonstriert die Frau, dass
dieses Tier, ähnlich wie der Mensch,
sehr gerne am Nacken Streicheleinheiten
geniesst und sich dabei völlig entspannt und den Kopf nach hinten fallen
lässt.
So nun
geht’s ab auf die Railroad , mit Sam als Lokführer und Guide durch den Park.
Zum Teil dichtes Gebüsch, Kiefern und Zypressen wachsen hier. Die Route führt
vorbei an fast schwarzem Wasser, typisch für die Sümpfe hier. In kleineren
Sümpfen sehen wir Teichrosen und Wasserhyazinthen. Monoton erklärt Sam die
verschiedenen Planzen und dann endlich ein Aligator in einer „Glungge“, der
aber lässt sich nicht stören.
Auf der Weiterfahrt kommen wir zu einem See wo Aligator Jacky mit seinem Nachwuchs leben soll. Alles
rufen und pfeiffen von Sam half nichts, weit und breit keine Tiere. Ja auch die
Zootiere, so kommt es uns hier vor, folgen nicht immer dem Tagesplan! Ein 15
minütiger Stopp auf der Pionierinsel soll veranschaulichen wie die ersten
Bewohner der Sümpfe ihr Tagwerk verrichteten. Nach ca.40 Minuten ist der
Railroad zu Ende. Ich bin leicht enttäuscht, habe ich doch erwartet mehr Tiere
zu Gesicht zu bekommen. Aber noch schlimmer ist, dass die Parkwächter hier entlang
der Bahnstrecke eine immense Lichtshow eingerichtet haben für die abendliche
Rundfahrt. Die armen Tiere, sofern wirklich noch welche da sind? Santa Claus mit Schlitten, Weihnachtsbäume,
sonstiger farbiger Klamauk, schrecklich, und dies in einem Naturpark, ich
verstehe die Welt nicht mehr. Aber eben typisch amerikanisch!!!!
Wie bereits
erwähnt, enttäuscht machen wir Beide noch einen Rundgang auf dem Zooareal. In
einem kleinen Wasserbecken steckt eine Aligatorschildkröte, die kaum Platz
findet zum sich bewegen. Natürlich bekommen wir auch Aligatoren zu Gesicht,
aber auch diese eingepfercht in einem relativ kleinen Gehege. Doch zur
Rechtfertigung- es ist schon eindrücklich dieses Tier , also gut zu wissen dass
man durch eine Abschrankung geschützt ist!
Auf dem Weg zum Ausgang sehen wir doch noch ein Aligator der sich frei auf dem
Gelände des Zoos bewegen darf.
Wir machen
uns auf den Weg an die Küste von Florida. Die Strasse verläuft zuerst durch
mehr Sumpfgebiet und dann weitet sich plötzlich vor unseren Augen eine
unendlichscheinende Ebene aus , die uns
ein Bild des Schreckens bietet. Hier hat bei einem Hurrikan 2005 ein Feuer
gewütet und den Baumbestand vernichtet. Einzelne abegstorbene Waldstücke bieten
ein trauriges Bild. Um sich die Grösse vorstellen zu können, wir fahren
mindestens 40 Km durch diese Òde. Unvorstellbar wie das gewesen sein muss als
es hier brannte. Laut einer Tafel im Park, das Jahrhundertfeuer wo auch einige
Feuerwehrmänner ihr Leben lassen mussten.
Wir
überqueren nun die Grenze zu Florida, der fünfte Staat in den wir einreisen.
Bei Hillard machen wir den Overnigth – Halt. Ein Pensionierter Herr der hier
wohl fest auf dem RV-Park wohnt fragt uns wohin wir wollen und informiert uns ,
dass an der Küste Sturm und Regen
angesagt sind. Nach dem Nachtessen sehen wir uns mal den Wetterbericht an , und
stellen fest, dass der Hurrikan Sandy sein Unwesen treib, über den Osten von
Cuba hinwegzieht und auf die Bahamas zusteuert, und den Weg weiter an die
Ostküste von Florida nimmt. Heftiger Sturm und Regen sind vorausgesagt und wir
beschliessen für den morgigen Tag, zurück ins Landesinnere zu fahren. Wir
müssen feststellen, dass es in der Heimat von unserer Schwägerin Yuris einmal
mehr sehr schlimme Verwüstungen und
sogar Tote zu verklagen gibt. Natürlich machen wir uns Sorgen um die Familie
von Yuris, und für sie selber muss es scheusslich sein, aus der Ferne zu bangen
und nicht Kontakt aufbauen zu können. Wir wünschen Dir liebe Yuris und Pablo,
dass eure Lieben wohlauf sind und nicht allzuviel verlohren haben.
Un abrazo fuerte a ti y Pablo. Besos. Liselotte und
Hansruedi
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